Oberhausen. Schmachtendorf darf auf zweiten Schmalhaus-Eiswagen hoffen. Fans der Fronleichnamskirmes müssen sich in Oberhausen mit einzelnen Buden trösten.
Normalerweise befindet sich Oberhausen-Sterkrade rund um Fronleichnam im rummeligen Ausnahmezustand. Doch ein großer Jahrmarkt ist durch die Corona-Krise weiterhin nicht möglich – also müssen sich Freunde der Sterkrader Fronleichnamskirmes mit einzelnen Buden trösten. Das bisherige Angebot soll in den kommenden Wochen größer werden.
„Einen Tropfen auf den heißen Stein“, nennt es Albert Ritter, Präsident im Deutschen Schaustellerbund. Dennoch seien die Budenbesitzer dankbar, dass in der kirmesfreien Zeit die Verluste an separaten Stellplätzen zumindest abgefedert werden können.
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In Sterkrade haben vor dem Technischen Rathaus, also an der ursprünglichen Kirmesstrecke, drei Hütten einen Platz gefunden. Der Oberhausener Schausteller Ronny Schütze muss seine bekannte Geisterbahn allerdings weiter im Depot lassen. „Wir können erst wieder fahren, wenn eine Kirmes möglich ist“, sagt er und setzt alle Hoffnungen auf weitere Lockerungen und den Herbst.
Großes Interesse am Sterkrader Kirmes-Eis
Momentan bietet ein durch Schütze betriebener Gastronomie-Stand Crêpes und Getränke an. Seine Tochter Maria steht nebenan mit der „Gourmet Hütt’n“ und dem klassischen Imbiss-Programm wie Bratwurst und Pommes.
Bei der Fronleichnamskirmes stehen die Buden sonst dicht an dicht. Nun müssen die Schausteller auseinanderrücken. Abstand halten. Die Aussicht auf sich drehende Großkarussells fehlt.
Noch ein Stück weiter hat sich Kristoffer Krenz platziert, der das populäre Schmalhaus-Kirmeseis im Waffelhörnchen serviert. Der Zuspruch hat den Schausteller aus einer langen Oberhausener Kirmes-Dynastie selbst überrascht. „Besser als erwartet“, resümiert der Oberhausener nach den ersten Tagen. „Viele haben sich wahrscheinlich gedacht: Wenn schon keine Kirmes, dann wenigstens das Eis.“
Neuer Biergarten für Hamburger Fischbude
Zumal es für Eis-Fans recht coole Neuigkeiten gibt: Nach Informationen unserer Redaktion könnte schon bald im Schmachtendorfer Stadtteilkern der zweite Eiswagen der Schaustellerfamilie Krenz öffnen, der das Sahneeis ebenfalls nach der Originalrezeptur verkauft.
Dieser Wagen wirft seine Eismaschinen während der Fronleichnamskirmes normalerweise am Neumarkt an und wird von Kristoffer Krenz’ Vater Klaus betrieben.
Ebenfalls im Stadtnorden hat sich die Fischbude „Hamburger Schlemmerbüfett“ platziert. Auf dem firmeneigenen Gelände im Gewerbegebiet „Sterkrader Venn“ serviert der Hamburger Schausteller Marko Hensel von dienstags bis samstags nicht nur seine Matjes-Kreation „Deli-Happen“, sondern erweitert seinen „Fisch-Drive-in“ nun um ein zusätzliches Angebot. „Wir öffnen einen Biergarten, in dem sich die Gäste auch hinsetzen können.“
Weitere Schausteller-Buden auf der Marktstraße
Auch der Stadtsüden geht nicht leer aus: Auf der Marktstraße haben sich einzelne Buden für Mandeln, Bratwurst, Crêpes und Süßigkeiten verteilt.
In Sterkrade brutzelt am Center Point weiterhin eine Bude das spanische Teiggebäck „Churros“. Und auf der Bahnhofstraße, kurz vor dem Zilianplatz, soll in den kommenden Wochen ein weiterer Oberhausener Schausteller mit Burgern öffnen dürfen.
Damit hätten dann fünf Budenbetreiber in Sterkrade einen Platz gefunden – voraussichtlich bis zum 31. August. In der Regel öffnen die Hütten von 12 bis 18 Uhr. Einige Anbieter starten eine Stunde früher, andere öffnen eine Stunde länger.