Oberhausen. Das Insolvenzverfahren des Katholischen Klinikums Oberhausen ist offiziell beendet. Wie geht es jetzt weiter mit den neuen Ameos-Krankenhäusern?

Mit Abschluss des Insolvenzverfahrens am 30. April gehören die drei ehemaligen Krankenhäuser des Katholischen Klinikums Oberhausen (KKO) nun offiziell der Ameos-Gruppe. Bis die Schweizer Holding die Standorte nach ihrer Vorstellung endgültig umbaut, wird es allerdings noch dauern.

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Ameos plant unter anderem, die Abteilungen für Innere Medizin und Palliativmedizin am Standort St. Josef zu schließen und auf die anderen Kliniken zu verteilen. St. Josef soll als Adresse für psychische Erkrankungen ausgebaut werden. In St. Marien soll der Schwerpunkt auf die Altersmedizin liegen, während in St. Clemens die Leistungen in der Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe und Reha-Medizin gebündelt werden.

Wird die Bettenzahl in den ehemaligen KKO-Häusern reduziert?

Ameos erklärt auf Anfrage, man sei die ersten Schritte zur Neustrukturierung der ehemaligen KKO-Standorte bereits vor der Übernahme gegangen. Die Ambulanz für akute Schäden nach Arbeits- oder Schulunfällen etwa ist bereits komplett von Osterfeld nach Sterkrade abgewandert. Aber um die Pläne komplett abgesegnet zu bekommen, muss noch ein Prozess mit vielen Beteiligten durchlaufen werden.

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Aktuell ist die kommunale Gesundheitskonferenz am Zuge. Sie kann bis zum 16. Juni 2020 eine Stellungnahme zu der Neuaufstellung der Oberhausener Ameos-Häuser für die Landesregierung abgeben. Diese leitet dann gegebenenfalls ein Anhörungsverfahren ein.

Bereits Stellung genommen haben die gesetzlichen Krankenkassen. Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen zitierte zuletzt im Sozialausschuss aus einem Schreiben der Kassenvertreter: Die Verbände gingen davon aus, dass sich die Zahl der Klinikbetten mit den Umstrukturierungen der KKO-Häuser verringert.

Ameos: Berechnungen der Krankenkassen sind falsch

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Nach diesen Berechnungen soll die Bettenzahl im Bereich der Inneren Medizin und Palliativmedizin um 23 reduziert werden. Somit würde es künftig 211 Betten in den ehemaligen KKO-Kliniken geben. Ameos hält diese Kalkulation der Kassen für falsch. Für konkrete Aussagen zur Bettenzahl sei es zu früh.

Im Sozialausschuss ging es auch um die Frage, welche Auswirkungen die KKO-Übernahme auf die Beschäftigten haben wird. Die Linken-Fraktion befürchtet, dass der Dienstleistungs- oder Verwaltungssektor der Krankenhäuser ausgelagert werden könnte. Dazu versicherte Ameos, man werde so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten. „Dies betrifft selbstverständlich auch die wichtigen Bereiche Service und Verwaltung“, sagt Sprecherin Annette Kary. Zuletzt hieß es, Ameos werde über 2000 Arbeitsplätze erhalten.