Oberhausen. So beantwortet die Intendanz den Appell der SPD-Fraktion, beide Spielstätten schnell zu öffnen. Doch die Bühne ist auf Monate eine Baustelle.
„Wir spielen weiter, nur nicht im Haus“ – mit diesem Slogan beantwortet die Theaterleitung den Appell der SPD-Ratfraktion, baldmöglichst in den Spielbetrieb zurückzukehren. Denn die beiden bekannten Spielstätten des Hauses bleiben bis Ende der Spielzeit geschlossen.
Der Grund fürs Große Haus sind die dringend erforderlichen Sanierungsarbeiten an der Obermaschinerie der Bühne. Während des Lockdowns haben Kulturdezernent und Kämmerer Apostolos Tsalastras (SPD) und Intendant Florian Fiedler Anfang April gemeinsam beschlossen, die Modernisierung einer um Jahrzehnte veralteten Technik vorzuziehen. So soll nach der Sommerpause „fristgerecht“ ein möglichst normaler Spielbetrieb wieder gewährleistet.
Weder Saal 2 noch Großes Haus können also bespielt werden. „Trotzdem muss man in Oberhausen auf Theater nicht verzichten“, heißt es in der Pressemitteilung: Als einem von sehr wenigen Theatern sei es gelungen, „keine Produktion absagen zu müssen“. Konkret: Elfriede Jelineks „Prinzessinnendramen“ inszenierte Paulina Neukampf als – weithin ausverkaufte – Hörspaziergänge. Rund 500 Zuschauer werden bis Mitte Juni ihre Stadt als Schauspielbühne erleben.
„From Horror till Oberhausen“ im krisenfesten Format
„Der Funke Leben“, als Inszenierung von Lars-Ole Walburg vollendet, aber am geplanten Premierentag Freitag, 13. März, das erste Opfer des Lockdowns, wird in der kommenden Spielzeit nachgeholt. Auch „Kleiner Mann – was nun?“ wird Babett Grube 2020/21 inszenieren. Und die Gruppe Fux bemüht sich, noch für die laufende Spielzeit ihr „From Horror till Oberhausen“ in einem krisenfesten Format zeigen zu können.
Weiter gibt es digital eine Albert Camus‘ „Die Pest“ als Miniserie, eine Koproduktion mit den Kurzfilmtagen, gestreamte Vorträge, eine Schreibwerkstatt, Wunschkonzerte und neue Dramatik unter dem Motto „Abstand mit Haltung“. Das Ensemble hat also alle Hände voll zu tun: „In Oberhausen ist für Theater gesorgt!“