Oberhausen. Über 100 Selbsthilfegruppen haben sich mittlerweile in Oberhausen organisiert. Die Selbsthilfe-Kontaktstelle berichtet über Erfahrungen.

Wer in seinem fünften oder sechsten Lebensjahrzehnt ist, sucht oft neue Bekanntschaften, Freunde und Freizeitaktionen – diese Erfahrung hat die Oberhausener Selbsthilfe-Kontaktstelle an der Gutenbergstraße 6 im vergangenen Jahr gemacht.

„Die vielen Anfragen zum neuen Freizeit-Netzwerk 55 plus belegen einen Bedarf an Austausch in dieser Altersgruppe in Oberhausen“, analysiert Heike Kehl-Herlyn, eine der beiden Fachberaterinnen der Selbsthilfe-Kontaktstelle, die Beratungsarbeit des Jahres 2019. Solche Anfragen im sozialen Bereich machten 42 Prozent aller Beratungen der Kontaktstelle aus, gefolgt von 28 Prozent zu psychischen Themen.

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Oberhausen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ist die zentrale Informationsstelle für Selbsthilfegruppen und Menschen, die an Selbsthilfe interessiert sind. 2019 gab es nach der Jahresbilanz der Kontaktstelle über 100 Selbsthilfegruppen in Oberhausen – mit rund 50 verschiedenen Themen: Adipositas, Burnout, Depressionen, Diabetes, Osteoporose, junge Verwitwete und viele weitere.

Sechs neue Selbsthilfe-Gruppen in Oberhausen

45 Prozent der Gruppen behandeln Gesundheitsthemen, chronische Erkrankungen und Behinderungen, 27 Prozent Suchterkrankungen, 13 Prozent psychische Probleme und 15 Prozent soziale Themen. Die Kontaktstelle unterstützte im vergangenen Jahr sechs Gruppengründungen, beispielsweise „Cannabis als Medizin“, „Posttraumatische Belastungsstörungen“ und das „Netzwerk 55 plus“.

Beratungen zu psychischen Problemen sind ein Dauerbrenner der Selbsthilfe. „Viele der Hilfesuchenden sind neben Selbsthilfegruppen auf der Suche nach adäquaten professionellen Angeboten, da sie eine mehrmonatige Wartezeit für eine Psychotherapie überbrücken müssen“, erläutert Fachberaterin Svenja Ricken. Häufig nachgefragt wurde dabei auch die seit 2018 bestehende Gruppe für junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren mit Depressionen („Plan B“).

Kontakt: Heike Kehl-Herlyn und Svenja Ricken (Fachberatung) – im Moment nur telefonisch und per Mail: (0208) 30196-0, E-Mail: selbsthilfe-ob@paritaet-nrw.org. Sprechzeiten sind am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9. bis 12 Uhr sowie am Dienstag von 15 bis 18 Uhr. Internetseite: https://www.selbsthilfe-news.de/