Oberhausen. Eskimo Callboy und Großstadtgeflüster schütteln bei Olgas Rock in Oberhausen den Olga-Park durch. Das Line-up zum Festival beinhaltet Perlen.
Auf Olga fliegen sie alle – eine rüstige Biene spaziert beim etablierten Umsonst-und-Draußen-Festival „Olgas Rock“ wieder durch die Karawanen eifrig mitsummender Fans. In Osterfeld geizen sie am Freitag, 9. August, und Samstag, 10. August, zur 20. Ausgabe nicht mit tierischen Maskottchen und hörenswerten Bands. Neben den Berliner Genre-Surfern Großstadtgeflüster stehen die Electrocore-Jungs von Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel auf den Bühnen.
Russkaja zünden bei „Olgas Rock“ eine Turbo-Polka
Bühnen, Plural, ist bei „Olgas Rock“ kein Versehen: Das muntere Wechselspiel zwischen den zwei nebeneinander aufgebauten Spielstätten wird es in der Osterfelder Grünanlage wieder geben – 20 Gruppen und 19 Stunden Musik. Es ist angerichtet. Mit immerhin 25.000 Fans rechnet das Kollektiv der Initiatoren bestehend aus dem Musikverein „RockO“ und dem Kulturbüro der Stadt Oberhausen.
Die Gäste von nebenan, Eskimo Callboy, kennen sich auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau schon ganz gut aus, beschallten es hier zuletzt vor drei Jahren. Am Freitag dürften sie ab 21.40 Uhr eine rege Tanzgemeinschaft vor die Bühne locken. Eskimos ziehen (warm) an!
Vorher gehört Buster Shuffle aus London das Publikum in der Grünanlage. Wer sich fragt, wie sich Ska und Rock’n’Roll zusammen anhören, der kann ab 20.30 Uhr lauschen.
Definitiv die Tanzschuhe einpacken sollten die Olga-Rocker für Russkaja. Die Turbo-Polka nimmt ab 19.20 Uhr Fahrt auf. Rock, Ska und sogar ein Hauch Latino-Groove dürfte den Spaß-o-Meter ausschlagen lassen. Um 18.25 Uhr sinkt die Laune bei Breathe Atlantis keineswegs, gleiches gilt um 17.30 Uhr für den Alko-Pop-Begründer „Der Butterwegge“ aus Duisburg. Witz und Wuchtiges gehören bei diesem Lauschangriff dazu. Latte+ (16.55 Uhr), Pott Riddim (16.10 Uhr), Strange within (15.35 Uhr) und Use möre Gas (15 Uhr) eröffnen den ersten Festivaltag.
The Intersphere verbreiten groben Punkrock aus Malmö
Der Samstag gibt sich erwartungsgemäß nicht kleinlauter: Bevor sich Großstadtgeflüster bemerkbar machen, geben die Alternativ-Rocker von The Intersphere (20.20 Uhr) den Takt vor. Grober Punkrock aus Malmö verbreitet sich durch die Satanic Surfer (19.10 Uhr). Kochkraft durch KMA (18.15 Uhr) reklamieren das Genre „Neue Deutsche Kelle“ für sich. Wenn sie Spaß-Pop mit Anleihen aus den 80er Jahren kredenzen, möchte man ihnen nicht in die Suppe spucken.
Auch interessant
Die Spucke wegbleiben wird eingefleischten Fans auch bei Waving the Guns (17.15 Uhr) nicht. Rap aus Rostock dürfte nicht mit wenigen Worten auskommen.
Die leisen Sohlen haben Lysistrata (16.30 Uhr) aus Frankreich nicht gerade im Reisegepäck, Noise-Rock mit schallenden Argumenten erwarten die Olga-Rocker allemal. Mit der Straßenbahn anreisen (zumindest bis zur Stadtgrenze) könnte 7ules (15.50 Uhr), der mit Rap und Hip-Hop aus der Nachbarstadt Essen vorbeischaut.
Aftershowpartys steigen nach dem Festival
Wenn bei Olgas Rock der letzte Akkord gespielt ist, geht es bei den Aftershowparty munter weiter. Am Freitag, 9. August, erwarten die Macher ab 23 Uhr im Druckluft (Am Förderturm 27) den Klang-Leckerbissen Golden Dawn Arkestra zum Konzert. Eintritt: 8 bis 10 Euro.
Am Samstag, 10. August, legt DJane Kadda im Zentrum Altenberg (Hansastraße 20) ab 23 Uhr wieder munter Rock, Indie, Alternative, Punk und Hard-Rock auf. Eintritt: 5 Euro.
Ebenfalls als Heimspiel kann der Auftritt der Rock-Freunde Intrepid (15.15 Uhr) aus Duisburg durchgehen. Sogar Oberhausener Wurzeln haben die Metaller von The Thrill (14.40 Uhr). Mit dem Sauerland-Express düst der Singer-Songwriter Binyo (14.05 Uhr) aus Halver nach Osterfeld. Kakteen und Küchen, Ananas und Schwimmbecken – Dote (13.30 Uhr) aus Essen und Köln vereinen, was die Instrumente hergeben. Ihr Indie und Pop sind die ersten Klänge am Festival-Samstag.
Eintritt zum Festival frei, aber nicht für Rucksäcke
„Olgas Rock“ setzt wieder auf Verlässlichkeit: Die Festival-Türen öffnen sich am Eingang Steigerhaus an der Vestischen Straße 45 eine halbe Stunde vor der ersten Band. Rucksäcke und große Taschen dürfen nicht mit auf das Festivalgelände genommen werden. Erlaubt sind kleinere Taschen und Behältnisse, die sich an der Größe DIN A4 orientieren.
Der Eintritt, logisch, ist an beiden Tag erneut frei. Ein Spenden-Euro zum Erhalt des Festivals wird aber gerne genommen – Biene Olga dreht mit der Spendendose ihre Runden.