Oberhausen . Alte Industriehallen werden in Oberhausen zum Fitnesstempel umgebaut. Die Kraft- und Ausdauer-Meisterschaft Hyrox gewährte nun erste Einblicke.
Es soll Leute geben, die einen Wochenend-Einkauf im Centro sowieso für Hochleistungssport halten: Hindernisparcours beim Tütentragen. Schwitzkur zwischen den Besucher-Karawanen. Am Samstag sorgte die Fitnessmesse „Fact“ für zusätzliches Tempo. Mehrere Zehntausend Besucher dachten dabei wohl an ihre guten Vorsätze — und eine Langspielplatte von Rainhard Fendrich: „Es lebe der Sport!“
Richtig was los! Die Neue Mitte gerät ins Schwitzen. In den Gängen des Einkaufszentrums wuseln Besucher an Infoständen. Sie schauen sich Wasserrudermaschinen und Trimmfahrräder an und begutachten auf Bühnen die Kleidungstrends des sportiven Jahres.
Kleeblätter bei einer Fragestunde
Einen Tag nach dem grandiosen Last-Minute-Sieg gegen den Wuppertaler SV fällt auch den Regionalliga-Fußballern von Rot-Weiß Oberhausen das Lächeln nicht schwer. Es gibt eine Fragestunde mit der Mannschaft der Stunde. Treffer: Trainer Mike Terranova verrät sein Fitnessgeheimnis von der Seitenlinie. An emotionalen Spurts mangelte es beim „Fußball-Gott“ nicht.
Erster Blick in die alte Industriehalle
Sportliche Kurse führen auch ins Freie, ein Kletterturm lässt weite Blicke zu. Auch im Aquapark, Trampolinhalle und Kletterpark: überall Bewegung! Fitness-Influencer aus dem weltweiten Netz lächeln in Handykameras. Sportler laufen über die Promenade. Der Weg führt hinter die König-Pilsener-Arena. Die Neugierde ist groß: Erstmals dürfen Kiebitze bei einer Veranstaltung in den 55.000 Quadratmeter großen Komplex des künftigen Fitnesstempels „The Mirai“ blicken. Die Kraft- und Ausdauer-Weltmeisterschaft Hyrox macht dies möglich. 1300 Athleten aus aller Welt spurten durch die alte Industriehalle. Der erste Eindruck: Hohe Decken. Bullige Stahlträger. Und zwischendurch dieses Gefühl von ursprünglicher Maloche.
„Der Ort passt bestens zu unserem Wettbewerb“, sagt auch Mintra Mattison, die als Race Director die Hyrox-Wettkämpfe betreut. „Laufen und Fitness werden bei uns stimmig verbunden. Die Übungen rufen alle Attribute ab.“ Tatsächlich wirkt der Parcours in der Halle wie eine riesige Schnitzeljagd für höchste Fitness-Gefühle. Große Medizinbälle fliegen durch die Luft. Sandsäcke werden bewegt. Gewichte an Seilwinden gezogen.
Ein bisschen Show gehört auch dazu
Ein Ganzkörpertraining, das mit Laufstrecken verbunden wird und durch einen möglichst hohen Spaßfaktor Motivation erzeugen soll. „Das ist ungeheuer wichtig“, findet auch Zuschauerin Jennifer Burgtaler. „Bei einer sportlichen Betätigung, die nicht eintönig ist, bleibst du automatisch länger motiviert.“
Und ein bisschen Show gehört auch noch dazu: Aufsteigender Kunstnebel taucht die Athleten, die nach Altersklasse starten, bereits kurz nach der Startlinie in ein dramatisches Licht. Die Hyrox-Weltmeisterschaft ist nur ein kleiner Vorgeschmack, wie das Leuchtturmprojekt „The Mirai“ künftig die Sportler bewegen möchte.
>>> McFit plant ein „Silicon Valley der Fitness“
Auf 55.000 Quadratmetern soll das „Silicon Valley der Fitness“ entstehen. Die Pläne für „The Mirai“ liegen auf dem Tisch. Mit dabei sein sollen: ein Kongresszentrum, ein Zentrum für Forschung, Gastronomie, Sporthallen der Zukunft für Kinder, Studios für Filmproduktion, um einen 24-Stunden-Fitness-Kanal zu betreiben – und vor allem ein Messebereich für die modernsten Fitnessgeräte, die man kostenlos ausprobieren können soll.
Im dritten Quartal 2019 will die McFit-Gruppe mit dem Umbau der einstigen Industriehallen im Straßeneck Konrad-Adenauer-Allee/Essener Straße beginnen. Der Umbau soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein.