OBERHAUSEN. Die Energieversorgung Oberhausen ist mit sechs Prozent am Konzern Steag beteiligt. Doch auf eine Gewinnausschüttung verzichtet die EVO bewusst.
Die Stadt Oberhausen wird auch in diesem Jahr kein Geld aus der Gewinnausschüttung des kriselnden Energiekonzerns Steag erhalten. Das bestätigt Daniel Mühlenfeld, Sprecher der Energieversorgung Oberhausen (EVO), auf Nachfrage der Redaktion. Die EVO ist mit sechs Prozent an der Steag beteiligt.
Überraschend ist dies allerdings nicht, denn bereits 2017 hatte die EVO angekündigt, für mindestens zwei Jahre auf eine Ausschüttung zu verzichten, um die seit Jahren schwächelnde Steag bei der Neuausrichtung des Konzerns zu unterstützen. Darauf hatten sich alle an der Steag beteiligten Kommunen damals verständigt. Gesellschafter der Steag ist ein Bündnis aus den Revierstädten Dortmund, Duisburg, Bochum, Essen, Dinslaken – und eben Oberhausen. Es nennt sich Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr (KSBG).
Laufende Kredite zu bedienen
Und bei diesem Konsortium verbleibt in diesem Jahr auch die Gewinnausschüttung der Steag in Höhe von 45 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen unter anderem die laufenden Kredite bedient werden, die die KSBG für den Kauf der Steag aufgenommen hatte. 1,2 Milliarden Euro hatten die Stadtwerke der beteiligten Städte 2011 auf den Tisch gelegt, um die Steag von Chemiekonzern Evonik zu übernehmen.
Ein Großteil der Städte möchte aber wohl mittlerweile wieder aussteigen. Auch die Stadt Oberhausen hat wie berichtet mit einer Änderung der Gesellschafterverträge der KSBG den Weg für einen Verkauf der Steag-Anteile frei gemacht.
Ein Grund sind die wirtschaftlichen Probleme, mit denen die Steag seit Jahren kämpft. So sind die Gewinnausschüttungen aus den Anteilen über die Jahre kontinuierlich gesunken. Oberhausen bekam 2016 noch 1,86 Millionen Euro, ein Jahr später waren es nur noch 900.000 Euro. Dann kam die Entscheidung, für zwei Jahre komplett auf die Ausschüttung zu verzichten.
Konzernergebnis eingebrochen
Die Steag hatte vor einigen Tagen ihren Bericht für das Geschäftsjahr 2018 in Essen vorgestellt. Demnach ist das Konzernergebnis nach Steuern um ganze 79 Prozent auf 12,7 Millionen Euro eingebrochen. Der Umsatz ist um 20 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurückgegangen.
Ursache für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist unter anderem die Energiewende mit dem angekündigte Ausstieg aus der Kohleverstromung.