Oberhausen. . Um einen Beitrag zur Konsolisierung der Steag zu leisten, verzichtet Oberhausen in den kommenden zwei Jahren auf eine Ausschüttung.

  • Die EVO verzichtet in den kommenden zwei Jahren auf Gewinnausschüttung der Steag
  • Man will damit einen Beitrag zur Konsolidisierung des Konzerns leisten
  • Die Ausschüttung in diesem Jahr fällt deutlich geringer aus als im Vorjahr

900 000 Euro hat die Oberhausener Energieversorgung (EVO) aus der Gewinnausschüttung durch die Steag in diesem Jahr erhalten. Das bestätigt ein Sprecher auf Nachfrage. Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr erheblich gesunken: 2016 gab es auf Grundlage des Geschäftsjahres 2015 noch 1,86 Millionen Euro. Der Stromerzeuger Steag, an dem die Stadttochter EVO mit sechs Prozent beteiligt ist, hatte Anfang des Monats seine Jahresbilanz vorgestellt, aus der sich die Gewinnanteile ergeben.

Die Situation spitzt sich noch weiter zu: „Für die Jahre 2017/2018 haben sich alle an der Steag beteiligten Kommunen darauf verständigt, auf eine Ausschüttung zu verzichten und damit einen Wertbeitrag zur Konsolidierung und Neuausrichtung der Steag bis 2022 zu erbringen“, schreibt der Oberhausener Energieversorger. Wirksam wird der Verzicht dementsprechend in den Jahren 2018 und 2019. Nach diesen zwei Jahren werde dann „eine Rückkehr zur ursprünglich angesetzten Ergebnislinie und den damit verbundenen Ausschüttungen angestrebt.“

Verlust von 220 Millionen Euro

Die Steag (vom früheren Namen Steinkohlen-Elektrizität AG) gehört zu den fünf größten Stromerzeugern in Deutschland. Sechs kommunale Gesellschafter sind seit 2014 als Stadtwerke Konsortium Rhein-Ruhr an der Steag beteiligt, neben der Energieversorgung Oberhausen sind dies die Stadtwerke aus Dortmund, Essen, Dinslaken, Bochum und Duisburg.

Im vergangenen Jahr hat die Steag einen Verlust von mehr als 220 Millionen Euro eingefahren. Der Konzern hat den Abbau von Stellen und die Schließung mehrerer Kraftwerke angekündigt; das Kraftwerk Voerde ist bereits dicht. Das Umstrukturierungsprogramm läuft unter dem Begriff „Steag 2022“. Trotz der negativen Bilanz schüttet das Unternehmen in diesem Jahr insgesamt 55 Millionen Euro an das Stadtwerke-Konsortium aus. Diese Dividende stammt aus Rücklagen.

Über die künftige strategische Ausrichtung werde die Steag, so der EVO-Sprecher, die Stadträte der beteiligten Kommunen in Bälde informieren.