oberhausen. . Nach einer einjährigen Testphase in zwei Wohnanlagen sollen unterirdische Müllbehälter künftig in der ganzen Stadt für mehr Sauberkeit sorgen.

Damit Oberhausen sauberer wird, sollen im gesamten Stadtgebiet künftig unterirdische Abfallbehälter angeboten werden. Sogenannte Unterflursysteme, also in die Erde eingelassene Abfallbehälter, testen die Wirtschaftsbetriebe (WBO) bereits seit einem Jahr in zwei ausgewählten Wohnanlagen. Nun soll das Angebot auf die ganze Stadt ausgeweitet werden.

Überquellende Müllcontainer, volle Tüten, Abfallreste: So schmuddelig sieht es in einem Wohnblock an der Oranienstraße in Schmachtendorf und an einer Senioren-Wohnanlage im Knappenviertel nicht mehr aus. Vor rund einem Jahr hat die Stadt dort metallene, unterirdische Abfallbehälter installiert. Über Einfüll-Löcher können Bewohner ihren Müll in die Container werfen – mit einem speziellen Schlüssel, so dass Unbefugte keinen Zugriff mehr haben.

Mit den beiden Pilotprojekten sind die Wirtschaftsbetriebe so zufrieden, dass die unterirdischen Behälter nun in ganz Oberhausen eingeführt werden sollen. Das Erscheinungsbild in den Wohnanlagen habe sich „positiv verändert“, heißt es in der Vorlage, mit der sich erstmals der Umweltausschuss in seiner Sitzung am 29. November beschäftigen wird. Entscheiden wird letztlich der Rat der Stadt.

Entsorgung wird einfacher

Ein weiterer Vorteil der Unterflur-Behälter: Für ältere Bewohner oder solche mit einer Behinderung wird die Müll-Entsorgung einfacher, weil die Einfüll-Löcher niedriger liegen als bei üblichen Müllcontainern.

Die unterirdischen Abfallbehälter eignen sich vor allem für Mehrfamilienhäuser und große Wohnanlagen, die bislang Rollcontainer für die Müllentsorgung nutzen. Für das Pilotprojekt haben die Wirtschaftsbetriebe mit dem Betreiber Immeo sowie der Senioren-Wohnanlage kooperiert. Heißt: Die WBO haben die Behälter zur Verfügung gestellt. Allein an der Oranienstraße hat die Stadttochter damals 15.000 Euro investiert. Die Betreiber der Wohnanlagen haben dafür ein Entgelt bezahlt. Auch künftig soll die Zusammenarbeit von WBO und den Wohnungsbetreibern jeweils individuell vertraglich geregelt werden. Denn da es sich um ein Angebot handelt, das nicht von jedem Gebührenzahler genutzt werden kann, können die Kosten auch nicht auf alle Gebührenzahler umgelegt werden.

Die Kosten für den Einbau soll der Grundstückseigentümer selbst tragen, erforderlich sind eine Baugrube, ein Stellrahmen für die Behälter sowie eine Sicherheitsplattform. Laut der Wirtschaftbetriebe gibt es bereits Interessenten für das neue Angebot. Besonders für Betreiber von großen Wohnanlagen und Gewerbebetrieben sei die neue Lösung von Vorteil.

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Oberhausen ist nicht die erste Stadt in der Region, die den Müll unterirdisch sammelt. Bochum etwa hat bereits 2016 ein ähnliches Projekt gestartet; in Kleve beschäftigt man sich seit diesem Jahr mit der Idee.

In der Stadt Hagen gibt es die Container sogar in der dortigen Innenstadt – was für Oberhausen wohl nicht in Frage kommt, da zu viele Leitungen unter der Marktstraße verbuddelt sind.