Bochum. . Am St. Vinzenz-Kinderheim startet ein Pilotprojekt. Unterflur-Container ersetzen die herkömmlichen Abfallbehälter. USB wirbt mit Komfort und Optik.
„Das würde bei uns auch funktionieren“, dachte sich Petra Funke. 2014 saß die Leiterin des St. Vinzenz-Kinderheims im Urlaub in einem Café in Palma de Mallorca, als nebenan ein unterirdischer Abfallcontainer von einem Müllwagen an den Haken genommen und geleert wurde. Zwei Jahre später wird aus dem Wunsch Realität: Erstmals im Stadtgebiet nimmt der USB am Imbuschplatz drei Unterflurcontainer in Betrieb.
Standplätze für Mülltonnen und Container sind oft Schmuddelecken. Unansehnlich. Muffig. Dreckig. Sperrig. Nicht selten von Ratten bevölkert. Gern auch von Nachbarn und Passanten genutzt. Anfangs vor allem in Südeuropa, inzwischen auch in immer mehr deutschen Städten liegt die Lösung in der Erde. In drei Meter tiefen Schächten werden mächtige Sammelbehälter versenkt. Sichtbar sind nur die überirdischen Einwurfsäulen: sauber, abschließbar, platzsparend, einfach zu befüllen.
Fremdmüll bleibt außen vor
Petra Funke ergriff nach ihrem Spanien-Urlaub die Initiative. Der USB griff gerne zu, eignet sich St. Vinzenz doch ideal für ein Pilotprojekt für das Unterflursystem. Die Abfälle der 120 Mitarbeiter und Bewohner werden derzeit noch in neun 1,1-Kubikmeter-Containern entsorgt, die das Außengelände neben dem Parkplatz nicht eben schmücken und immer wieder mit Fremdmüll befüllt werden. Exakt hier werden Anfang Mai drei XXL-Behälter ins Erdreich gehievt. Sie fassen jeweils fünf Kubikmeter Müll. Einer der unterirdischen Kästen entspricht damit viereinhalb oberirdischen Containern.
Nur die Führungskräfte erhalten Schlüssel für die drei Einwurfstutzen, getrennt nach Restmüll, Wertstoffen und Papier. Weiterer Vorteil für das Kinderheim: Der Zuweg zum neuen Spielplatz ist nur noch für Fußgänger bestimmt. Die Müllfahrzeuge bleiben außen vor.
Der St. Vinzenz-Verein übernimmt die Kosten für die Erdarbeiten: „pro Unterflur-Container rund 1500 Euro. Alles andere trägt der USB“, berichtet Petra Funke, die die Pilotanlage gleichzeitig mit dem Spielplatz am 7. Mai einweihen möchte. „Die Gebühren bleiben weitgehend gleich, da sich die Müllmenge zunächst nicht ändert“, erklärt die Heimleiterin.
Der USB setzt für die Zukunft auf die Unterflurbehälter. Sie seien eine „gute barrierefreie Alternative zu den Standardbehältern und bieten gerade älteren Personen und Heranwachsenden einen größeren Komfort“, so Sprecherin Barbara Winklmeier. Zudem lasse sich das optische Erscheinungsbild eines Standplatzes mit dem System neu strukturieren und verbessern.
VBW zeigt Interesse an Unterflurcontainern
Die Unterflurcontainer eignen sich laut USB ab 30 Wohneinheiten bei 14-tägiger Leerung.
Auch die VBW zeigt Interesse an dieser sauberen und platzsparenden Müllentsorgung.
„Wir rechnen damit, dass solche Anlagen an bestimmten Orten deutlich zu einer Optimierung unserer Standorte beitragen werden“, erklärte Geschäftsführer Norbert Riffel.