Oberhausen. Die Türen der Traditionsgaststätte Kleine-Natrop bleiben ab sofort geschlossen. Die Alstadener Wirtsfamilie bemüht sich um eine zügige Nachfolge.
Viele Alstadener hätten es gerne als Aprilscherz verstanden: Doch seit Monatsbeginn ist es Gewissheit. In der Traditionsgaststätte Kleine-Natrop bleiben ab sofort die Türen verschlossen. Die Wirtsfamilie zieht sich nach einem Jahrhundert in der vierten Generation aus der Kneipe „Im Krug zum grünen Kranze“ zurück. Jung-Chefin Saskia Kleine-Natrop benötigt als alleinerziehende Mutter die Zeit, um sich um ihren dreijährigen Sohn Till zu kümmern.
Schock für viele Stammgäste
Für viele Alstadener war die Nachricht über das Aus der traditionsreichen Kneipe ein Schock. Stammkunden und Vereine bedauern den Abschied der beliebten Wirte. Dementsprechend wichtig ist für Besitzer und Gäste gleichermaßen, zügig Nachfolger für das Wirtshaus mit 100 Sitzplätzen zu finden. Das Gebäude befindet sich in Familienbesitz. Die Kneipe samt Gesellschaftsraum und Kegelbahn soll möglichst als geselliger Treffpunkt im Ortsteil Alstaden erhalten bleiben.
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„Bisher gibt es noch keinen konkreten Nachfolger, aber Gespräche mit Interessenten werden geführt“, heißt es auf Nachfrage. Den ehemaligen Betreibern der Traditionswirtschaft ist es wichtig, dass der Nachfolger auch zu Alstaden passt, so dass sich die Gäste auch unter einer neuen Leitung wohl fühlen.
Letzte Schicht am Karsamstag
Dabei begleiten die Wirtsfamilie seit Wochen viele gute Wünsche: Am Karsamstag verabschiedete sich die Familie Kleine-Natrop bei der letzten Schicht von ihren Stammkunden. Seitdem ist die Zapfhahn-Quelle an der Bebelstraße versiegt. „Viele Gäste haben uns in den letzten Tagen noch einmal besucht und sich von uns verabschiedet“, sagt Saskia Kleine-Natrop. Die Entscheidung fällt ihr noch immer nicht leicht.
Zuvor hatte sich die Gaststätte über ihre Facebook-Seite emotional für die Treue der Gäste bedankt: „Für uns wird es auch eine große Umstellung sein, nicht mehr regelmäßig die bekannten Gesichter zu sehen, nicht mehr die Feste zu feiern, wie sie fallen, kein ‘gut Holz“ aus der Kegelbahn zu hören, keine frischen Muscheln zu riechen und vor allem keine aufregende Gespräche an der Theke zu führen.“
Sollte sich kurzfristig ein neuer Pächter finden, soll sich der Zapfhahn in der Gaststätte „Im Krug zum grünen Kranze“ zügig wieder öffnen. Doch vorerst bleiben die Türen an der Bebelstraße geschlossen.