Oberhausen/Bochum. . Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach Schießerei an der Goebenstraße dauern an. Ein 32-Jähriger hatte danach ein Paar in Bochum überfallen.

  • Staatsanwaltschaft wirft Oberhausener versuchte schwere räuberische Erpressung vor
  • 32-Jähriger soll nach bisherigen Erkenntnissen Verbindungen ins Rocker-Milieu haben
  • Bei mysteriösem Vorfall in der Innenstadt erlitt ein Unbeteiligter (29) einen Streifschuss

Auf der Goebenstraße in Alt-Oberhausen stießen am 5. November 2016 zwei Autos zusammen. Zeugen berichteten von einem lautstarken Streit und von Schüssen. Ein unbeteiligter Passant (29) wurde durch einen Streifschuss leicht verletzt. Die Hintergründe des Geschehens sind bis heute unklar. Einer der mutmaßlichen Beteiligten, ein 32-jähriger Albaner aus Oberhausen, soll nur drei Tage später in einem Hotel im Bochumer Norden versucht haben, ein Paar auszurauben. Dafür steht er seit Mittwoch vor dem Landgericht Duisburg.

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Die Anklage wirft ihm versuchte schwere räuberische Erpressung vor. Am Morgen des 8. November soll er an einem Zimmer im Hotel an der Josef-Baumann-Straße angeklopft haben. Als ihm geöffnet, wurde soll er von den Zeugen „Geld, Autoschlüssel, alles“ gefordert haben. Sonst würde er sie umbringen. Dabei soll er mit einem Elektroschocker gedroht haben.

Verbindungen ins Rocker-Milieu

Der bedrohte Mann soll den Täter ausgetrickst haben: Er gab vor, alle Wertsachen im Hotelsafe zu haben. Der Räuber ließ ihn gehen. Als der Geschädigte auf dem Flur Reinigungskräfte sah, soll er mit der Polizei gedroht haben. Der Angeklagte soll daraufhin das Zimmer verlassen und ihn ermahnt haben, er solle nun endlich die Wertsachen holen. Sein Pech: Denn der Zeuge nutzte die Gelegenheit, soll an ihm vorbei wieder ins Zimmer hinein geschlüpft sein und sich mit seiner Begleiterin eingeschlossen haben. Der Angeklagte wurde kurz darauf festgenommen.

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Der 32-Jährige soll Verbindungen ins Rocker-Milieu haben. Zumindest das Motiv für den nun verhandelten Raubversuch scheint aber auf der Hand zu liegen: Nach dem Vorfall vom 5. November wollte sich der Angeklagte absetzen, benötigte dazu dringend Geld und ein Fahrzeug.

Über die Verlesung der Anklageschrift kam das Verfahren am Mittwoch nicht hinaus. Der Angeklagte wollte sich nicht zu den Vorwürfen oder seiner Person äußern. Zeugen waren für den ersten Verhandlungstag noch nicht geladen worden. Bis zum 2. Juni sind noch vier weitere Sitzungstage geplant.

VW Golf und Audi A 3 kollidierten

Auf der Goebenstraße waren damals ein VW Golf und ein Audi A 3 kollidiert. Mehrere Männer sprangen laut Polizei aus den Fahrzeugen und schossen aufeinander. Anschließend flüchteten die Schützen, die Ermittler fanden später nur die verlassenen Autos. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Am Tag darauf nahmen SEK-Kräfte zwei 26 und 35 Jahre alte Männer in Alt-Oberhausen fest, den Halter und den Mieter eines der beiden Unfall-Fahrzeuge. Da kein Haftbefehl erwirkt werden konnte, musste die Polizei die beiden wieder laufen lassen. Was die Schießerei angeht, so ermittelt die Staatsanwaltschaft noch.