Oberhausen. Eineinhalb Wochen nach der Schießerei in der Oberhausener Innenstadt ermittelt die Mordkommission weiter die Hintergründe. Doch es fehlen Zeugen.
Ein Autounfall mit anschließender Schießerei, ein verletzter Passant, ein SEK-Einsatz mit mehreren Festnahmen - und das alles mitten in Alt-Oberhausen. Der Fall hatte Anfang November auch über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt. Eine Mordkommission ermittelt weiterhin auf Hochtouren, doch die Hintergründe sind nach wie vor unklar. Der Polizei fehlen Zeugen.
Bisher sei die Resonanz sehr gering, so Polizeisprecher Lars Lindemann am Mittwoch auf Nachfrage unserer Redaktion. "Wir haben kaum Hinweise bekommen." Und das, obwohl Unfall und Schießerei am Samstagabend nur wenige Meter neben einem großen Café stattfanden, das zur Tatzeit gegen gegen 23.25 Uhr auch noch geöffnet hatte.
Polizei geht von einer geplanten Aktion aus
Auch interessant
Die Polizei geht von keinem normalen Unfall, sondern von einer geplantem Aktion aus: Mehrere Männer, so Lindemann, seien nach der Kollision aus den beiden demolierten Autos gesprungen und hätten aufeinander geschossen. Ein unbeteiligter Passant (29) wurde durch einen Streifschuss leicht verletzt. Anschließend flüchteten die Schützen, die alarmieren Polizisten fanden später nur die verlassenen Fahrzeuge.
Diese führten die Ermittler am Tag darauf zu zwei 35 und 26 Jahre alten Männern. SEK-Kräfte nahmen sie am Sonntagmittag in Alt-Oberhausen vorläufig fest. Einer von ihnen ist laut Lindemann der Halter, der andere der Mieter je eines der beiden Unfallfautos. Da kein Haftbefehl erwirkt werden konnte, musste die Polizei die beiden Oberhausener wieder laufen lassen. Lindemann: "Es wird aber weiter gegen sie ermittelt, sie sind weiterhin beschuldigt."
32-Jähriger sitzt seit einer Woche in U-Haft
Einen weiteren Beschuldigten nahm die Polizei vor einer Woche in Bochum fest, der 32-jährige Wohnungslose sitzt seitdem in Untersuchungshaft. "Wir sind uns sicher, dass er auch geschossen hat", sagt Lindermann.
Um auch die anderen Beteiligten dingfest machen zu können, hoffen die Ermittler der Mordkommission weiter auf Hinweise von Zeugen. Sie fragen: Wer kann Angaben zu der Kollision von VW Golf und Audi A3 oder dem anschließenden Schusswechsel im Bereich der Marktstraße/Goebenstraße am 5. November machen? Zeugen werden dringend gebeten, sich unter Telefon 0201/829-0 oder 0208/826-0 mit der Mordkommission in Verbindung zu setzen.