Oberhausen. . Nach Abschluss der Fassaden- und Dachsanierung erfolgt der Umbau des Gebäude-Innern. Auch der Polizeipräsident bleibt noch länger ausquartiert.
- Nach Angaben des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW liegen die Arbeiten „im Zeitplan“
- Im vergangenen Jahr sorgte Schädlingsbefall durch einen Käfer für Verzögerungen
- Im September will der Bauherr weitere Angaben zur Sanierung des Gebäude-Innern machen
Von außen betrachtet sind echte Fortschritte bei der Sanierung des Polizeipräsidiums nur zu erahnen. Seit langer Zeit ziert ein Gerüst die Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes. Auf Anfrage aber betont Liane Gerardi, Sprecherin des verantwortlichen Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB) in der Niederlassung Duisburg, dass „die Arbeiten im Zeitplan liegen“.
So seien Teilbereiche der Ziegelfassade bereits erfolgreich abschließend saniert worden. Derzeit laufen allerdings weiter Arbeiten an der Außenhaut des Gebäudes. Auch die Sanierung der ebenfalls denkmalgeschützten Fenster und des Dachstuhls und der Dachdeckung dauert noch an.
Schädlingsbefall im Dachgebälk
Nach Angaben der Sprecherin werden die Arbeiten für die Fassaden- und Dachsanierung Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Das wäre allerdings eine Verzögerung um mindestens rund sechs Monate gegenüber den ursprünglichen Planungen.
Ein Grund könnte ein Schädlingsbefall im Dachgebälk gewesen sein, der den Arbeitern im vergangenen Sommer zu schaffen gemacht hatte. Der gescheckte Nagekäfer, der sich im Haus ausgebreitet hatte, machte es nötig, dass einzelne Teile der Dachkonstruktion mühsam Stück für Stück ausgebessert werden mussten. Die Baukosten dieser Teilmaßnahme verteuerten sich dadurch von sieben auf 9,5 Millionen Euro. BLB-Sprecherin Gerardi geht allerdings davon aus, dass es weiterhin bei einem Betrag in dieser Höhe bleibt.
Die Barrierefreiheit steht im Fokus
Für die im Präsidium arbeitenden Beamten werden die Bauarbeiten, die bereits 2012 begonnen haben, aber auch im Sommer 2018 noch lange nicht beendet sein. Nach dem Ende der Maßnahmen an der Fassade und am Dach steht laut Gerardi noch die „Grundsanierung des Bestandsgebäudes“ an. In diesem Punkt gibt sich der Bauherr derzeit aber noch bedeckt: „Die Faktoren Barrierefreiheit und die Anpassung der polizeispezifischen Anforderungen bei der großen Maßnahme werden eine sehr große Rolle einnehmen“, deutet die BLB-Sprecherin an. „Erst wenn alle Planungs- und Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind, werden wir proaktiv das Projekt der Öffentlichkeit vorstellen.“ Erst gegen Ende September, heißt es, sei in diesem Punkt mit weiteren Entscheidungen und näheren Informationen zu rechnen.
Wegen der Baumaßnahme arbeitet bereits rund ein Zehntel der Beschäftigten des Präsidiums, rund 50 Beamte und Angestellte, in einem Ausweichquartier, angemieteten Büroräumen an der Lindnerstraße. Darunter ist auch das Präsidialbüro inklusive des Polizeipräsidenten, der Leitungsstab, der Polizeiärztliche Dienst, die Pressestelle und das für Waffenrecht zuständige Dezernat.
In der Stadt kursierende Gerüchte, dass in nächster Zeit wegen der Arbeiten weitere Kollegen aus dem Präsidium ausquartiert werden müssen, wollte die BLB-Sprecherin nicht kommentieren.