Oberhausen. 40 Beamte und Mitarbeiter weichen in das Bürogebäude Lindnerstraße 94 aus. Die Ansprechpartner für Jäger und Sportschützen wandern mit.

Die Kartons sind gepackt, die heiße Umzugsphase beginnt heute: ein Teil der Oberhausener Polizei, etwa 40 Beamte und Mitarbeiter, verlässt das Präsidium am Friedensplatz und wird in einem Bürogebäude an der Lindnerstraße 94 unterkommen. Jäger und Sportschützen etwa finden von nächster Woche an ihre Ansprechpartner nicht mehr in Alt-Oberhausen, sondern im Ausweichquartier. „Die technischen Voraussetzungen vor Ort sind geschaffen. Wenn alles nach Plan läuft, können wir ab kommender Woche reibungslos von der Lindnerstraße aus arbeiten“, erklärt Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber.

Der Umzug ist notwendig geworden, da die Sanierungsarbeiten am Polizeipräsidium enorme Lärmbelastungen verursacht haben. „Es muss sehr viel gebohrt werden. Teilweise wurde es so laut, dass Gespräche oder Telefonate nicht mehr möglich waren“, so Wilming-Weber. Begonnen wurden die umfangreichen Arbeiten an Fassade, Dach und Fenster schon 2012. Schnell signalisierte die Polizei an den zuständigen Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), man müsse eine Ausweichlösung finden.

Zugang bleibt am Friedensplatz

Nachdem zuerst mit den Eigentümern des ehemaligen Kaufhofs verhandelt wurde, ist nun ein Ausweichquartier an der Lindnerstraße gefunden. „Für die Bürger ändert sich kaum etwas. Streifenwagen werden weiter in Alt-Oberhausen unterwegs sein, auch die Wache bleibt hier am Friedensplatz“, versichert Wilming-Weber. Auch die Telefonnummern bleiben gleich. „Die gewohnten Ansprechpartner sind weiter zuständig. Die Kollegen vom Waffenrecht sind ab dem 23. September erreichbar.“

Erweiterungsbau möglich

Derzeit ermittelt ein Generalplaner für die Standorte Friedensplatz und Sterkrade einen Instandhaltungsbedarf, sagt BLB-Sprecherin Liane Gerardi. Hierbei gehe es etwa um Barrierefreiheit, Sanierungen in Sanitärbereichen und um technische Maßnahmen, die entsprechend polizeilicher Belange und Richtlinien angepasst werden sollen.

Im denkmalgeschützten Gebäude am Friedensplatz befinden sich die Wache und das Gewahrsam. Der Generalplaner soll Überlegungen anstellen, ob es auf dem Grundstück Möglichkeiten für einen Erweiterungsbau gibt. Erste Ergebnisse dazu werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahres erwartet, so die Aussage des BLB.

In nächster Zeit werde jedoch der Eingang zum Präsidium um einige Meter verlegt werden müssen. „Der Zugang wird aber weiter am Friedensplatz sein.“ Das Ausweichquartier wird wenigstens für ein bis zwei Jahre bestehen.

Kosten: Sieben Millionen Euro

„Die Arbeiten schreiten gut voran“, heißt es von Liane Gerardi, Sprecherin des BLB. Laut Zeitplan soll die Fassadensanierung im dritten Quartal 2017 abgeschlossen sein. „Weiterhin wird geplant, das Gebäude den aktuellen polizeidienstlichen Belangen anzupassen.“ Die Kosten für die Fassadensanierung mit Dach und Fenster belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro. „Die Besonderheit an der Sanierungsmaßnahme liegt darin, dass es sich hierbei um ein unter Denkmalschutz gestelltes Gebäude handelt“, so Gerardi. Darum kommen in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde Spezialfirmen zum Einsatz.