Oberhausen. . Eine Abteilung könnte vorübergehend in das nahegelegene Gebäude ausgelagert werden. Die Fassadensanierung kostet sechs Millionen Euro.

Schon lange flattern die Schutznetze an den Gerüsten rund um das Oberhausener Polizeipräsidium. Seit 2012 wird an dem denkmalgeschützen Gebäude gebaut, beendet sind die Sanierungsarbeiten noch lange nicht. „Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende 2016 beschäftigt sind“, sagt Brigitte Parschau, Objektmanagement-Abteilungsleiterin des Bau und Liegenschaftsbetriebs (BLB) NRW. Rund sechs Millionen Euro soll die Renovierung der Fassade, der Fenster und des Dachs kosten.

Weil die Bauarbeiten in letzter Zeit allerdings zu laut wurden, ist ein Teilumzug geplant. „Wir suchen eine Interimslösung mit rund 1000 Quadratmetern“, erklärte Parschau. Bereits beim Rosenmontagsempfang der Polizei kokettierte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier in ihrer Büttenrede mit einem möglichen Umzug in den Kaufhof. Bestätigen wollte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW dies allerdings nicht. „Wir sind noch in Verhandlungen mit mehreren Anbietern“, so Brigitte Parschau, die allerdings mitteilte, dass der Kaufhof der von der Polizei präferierte Standort sei. Bis März soll ein Vertag unterzeichnet sein, im Mai der Teilumzug starten.

„Wenn eine Abteilung ausgelagert ist, können wir auch an größeren Bereichen arbeiten“, erklärt Architektin Monika Kubicki vom BLB. Derzeit gingen die Arbeiten aus mehreren Gründen nur langsam voran.

„Weil das Gebäude denkmalgeschützt ist, muss alles penibel genau registriert werden. Stein für Stein wird die Fassade gesäubert und repariert. Es gibt spezielle Vorgaben, wie die Ersatzsteine und Fenster konzipiert sein dürfen. Dafür sind extra Restauratoren engagiert worden“, so Kubicki, die erklärt, dass besonders die Rundbögen schwierig zu bearbeiten seien. Auch das Fugenwerk müsse abgeschabt und erneuert werden,

Viel Wert auf Lärmreduzierung gelegt

Außerdem werde bei den Renovierungsarbeiten der 3500 Quadratmeter viel Wert auf Lärmreduzierung gelegt. „Deswegen benutzen die Arbeiter hier beispielsweise, einen Trockensandstrahl, bei dem der Stein quasi abradiert wird. Das ist deutlich leiser als das Nasssandstrahlverfahren“, so Kubicki.

Des Weiteren würde nur zu bestimmten Uhrzeiten gearbeitet „und wenn die Polizei eine besondere Lage meldet, dann müssen die lärmintensiven Arbeiten sofort unterbrochen werden“, erläutert Parschau. „Wir versuchen alles, damit der Dienstbetrieb so reibungslos wie möglich weitergeführt werden kann.“

Innenausbau ist in Planung

Auch nach Abschluss der Fassadensanierung wird aber wohl keine Ruhe ins Polizeipräsidium einkehren, weil derzeit Gespräche laufen, die die Modernisierung im Innenbereich betreffen. „Barrierefreiheit ist eins der großen Themen“, so Parschau. Es müsse aber geprüft werden, ob ein Umbau zur Barrierefreiheit überhaupt möglich ist. „Erst wenn Planung und Finanzierung gesichert sind, können wir mit dem Ausbau loslegen.“ Das könnte allerdings schon vor Abschluss der Außenarbeiten Ende 2016 sein.