Oberhausen. . In die Flüchtlingsunterkunft an der Erlenstraße sollen ab dem 1. Mai bis zu 200 Menschen einziehen. Stadtspitze lud Bürger zum Informationsabend.

Bis zu 200 Flüchtlinge werden ab dem 1. Mai in einer Container-Unterkunft an der Erlenstraße untergebracht. In zweigeschossigen Containern entstehen 50 Wohneinheiten für hauptsächlich junge Flüchtlings-Familien hieß es auf einem städtischen Bürger-Informationsabend am Dienstag.

Vor allem Fragen nach der Sicherheit sorgten für Gesprächsbedarf unter den rund 250 Bürgern, die in die katholische Kirche an der Roßbachstraße gekommen waren. Eine besorgte Anwohnerin aus der Waldteichsiedlung etwa wollte wissen, ob man Übergriffe auf Anwohner, vor allen auf junge, blonde Damen ausschließen könnte, und was man tun könne, wenn etwas passiert. Dazu erklärte der Leiter der Schutzpolizei Oberhausen, Georg Bartel: „Wir fahren in diesem Bezirk oft Streife. Bis heute ist nichts passiert. Wenn etwas passieren sollte, einfach die 110 wählen.“ Gerüchte kursierten im Vorfeld, dass es Übergriffe an anderen Standorten geben hätte. Das entkräftete Bartel aber.

Sorgen und Anliegen der Bürger aufnehmen

Andere wie Ursula Dorroch waren dagegen deutlich weniger kritisch und hießen die „Neuankömmlinge“ vorab schon einmal willkommen. „Ich fühle mit den Menschen, die zu uns kommen. Man muss ihnen helfen und sollte keine Angst oder Vorurteile haben“, sagte sie.

Pastor Hans-Jürgen Vogel von der katholische Gemeinde Liebfrauen, Oberbürgermeister Daniel Schranz und Frank Bohnes, Leiter des Sozialamtes, moderierten die Veranstaltung, die zum einen Daten und Fakten zum neu entstehenden „Notstandort Erlenstraße“, wie OB Schranz es formulierte, darstellen, zum anderen die Sorgen und Anliegen der Bürger aufnehmen sollte. „Wir helfen, wo wir können, und an der Erlenstraße ist nun einmal Platz für eine neue Unterkunft“, erläuterte Schranz.

Mietvertrag mit Stadt läuft fünf Jahre

Die Stadt hatte kurz vor Weihnachten 2015 grünes Licht erhalten, auf dem Areal gegenüber dem Erlengrund eine Container-Unterkunft zu errichten. Das Gelände sei von einem privaten Eigentürmer für fünf Jahren angemietet worden und „soll nur zur kurzfristigen Unterbringung dienen“, so Schranz. Pro Wohneinheit sollen bis zu vier Personen Platz finden. „Es gibt einen haustechnischen Dienst, einen Dolmetscher, der von montags bis freitags jeweils für acht Stunden zur Verfügung steht sowie einen Kinderbetreuungs- und einen Freizeitraum“, erklärte Bohnes. Der Sozialamtsleiter betonte außerdem, dass die Stadt „keinen Einfluss auf die Zahl der Zuweisung von Flüchtlingen sowie darauf hat, wer nach Oberhausen kommt.“ Als sicher könne aber gelten, dass Familien, und nur vereinzelt junge Männer auf die 3500 Quadratmeter große Unterkunftsfläche ziehen werden.

In Oberhausen leben aktuell 2781 Flüchtlinge. Hinzu kommen 852 Plätze in den Notunterkünften des Landes.