Oberhausen. . 2015 stand im Zeichen der Zuwanderung: Unterkünfte mussten her. Politik verabschiedete Handlungskonzept und stellte eine Flüchtlingsbeauftragte ein
Auch im Jahr 2016 wird in dieser Zeitung wieder die Unterbringung und Integration von Asylbewerbern ein großes Thema sein. Schon 2015 berichteten wir stetig über die neuen Entwicklungen, das bürgerschaftliche Engagement, die Hilfsbereitschaft und die Kritik der Oberhausener.
Mehr als 3000 Flüchtlinge lebten im Dezember 2015 in Oberhausen. Die Situation ist für alle eine Herausforderung – für die Flüchtlinge, die Stadtverwaltung, die Hilfsorganisationen und für die Bürger, die lernen müssen, sich auf fremde Menschen einzustellen und mit ihnen Tür an Tür zu leben.
Zeltstädte sind tabu
Die meisten Flüchtlinge – 1226 (Stand Dezember 2015) sind in kommunalen Gemeinschaftseinrichtungen untergebracht, in Privatwohnungen leben 1052 Asylbewerber. Hinzu kommen 852 Plätze in den drei Oberhausener Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes (Stötzner-, Fröbelschule, Hauptschule Eisenheim samt Sporthallen). Selbst die Kirche in Schmachtendorf an der Kempkenstraße wurde zur Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert. Die Errichtung von Zeltstädten aber ist für die Oberhausener Politik tabu, die Ratsmitglieder sprachen sich dagegen aus.
Für Januar bzw. Februar ist die Fertigstellung der Gemeinschaftsunterkünfte an der Kapellenstraße, Ruhrorter und Duisburger Straße vorgesehen. Außerdem sollen ab Januar an der Düppelstraße bis zu 60 Plätze in Appartements, später rund 50 Plätze in einem Wohn- und Geschäftshaus an der Elsässer Straße bereitstehen. Zudem werden Container an der Erlenstraße und Hallen in Leichtbauweise auf dem ehemaligen Sportplatz an der Klosterhardter Straße gebaut. Das gab die Stadtverwaltung kurz vor Weihnachten bekannt, die Anwohner sollen informiert werden.
Im Laufe des Jahres haben sich Initiativen gegründet, inzwischen haben sich die engagierten Ehrenamtler zu einem Netzwerk zusammengetan und Forderungen für eine bessere Betreuung der Flüchtlinge an die Politik formuliert.
Randale an der Stötznerschule
Unschön hingegen: Im Schladviertel an der Stötznerschule meinten ein paar Rechte, Randale machen zu müssen. Doch dank aufmerksamer Anwohner hatten sie keine Chance, der Grölerei wurde ein schnelles Ende bereitet. Politik und Stadtverwaltung setzten am nächsten Morgen ein deutliches Zeichen und begrüßten die Flüchtlinge persönlich.
Die Einstellung einer Flüchtlingsbeauftragten beschloss der Rat der Stadt Oberhausen ebenso wie das „Handlungskonzept Flüchtlinge“. Initiativen und einigen Fraktionen ging es jedoch nicht weit genug. Zur Flüchtlingsbeauftragten ist Annette Gleibs ernannt worden, die bis dato Leiterin des Jobcenters war.