Oberhausen. . Bei einem Brandschlag auf ein geplantes Asylbewerberheim in Oberhausen wurde wohl eine umgebaute Sackkarre zum Transport einer Gasflasche genutzt.

Nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft an der Kapellenstraße in Osterfeld hofft die Polizei durch die Veröffentlichung von Fotos auf Hinweise von Zeugen. Offenbar haben die Täter in der Nacht auf den oder am frühen Morgen des 2. Februar eine Sackkarre benutzt, um darauf Gasflasche zum Tatort zu transportieren. Die Flasche legten sie nach Polizeiangaben dann auf drei aufgestapelte Paletten und entzündeten das Holz.

Offenbar haben die Täter in der Nacht auf oder am frühen Morgen des 2. Februar eine Sackkarre benutzt, um auf der eine Gasflasche zum Tatort zu transportieren.
Offenbar haben die Täter in der Nacht auf oder am frühen Morgen des 2. Februar eine Sackkarre benutzt, um auf der eine Gasflasche zum Tatort zu transportieren. © Polizei

Ein Wachmann hatte das Feuer um 6 Uhr morgens hinter der Baustelle der künftigen Flüchtlingsunterkunft entdeckt, Polizei und Feuerwehr alarmiert und damit Schlimmeres verhindert. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr musste nicht nur schnell das Feuer löschen, sondern vor allem auch die mit Acetylen gefüllte Gasflasche kühlen. In die Unterkunft an der Kapellenstraße hätten in Kürze 100 Asylbewerber einziehen sollen.

Am Tatort hat die Polizei die von den Unbekannten zurückgelassene Sackkarre sichergestellt. Von der markant modifizierten Karre erhoffen sich die Fahnder Hinweise auf die Brandstifter. Im oberen Bereich wurde in mehreren Schritten eine Konstruktion mit Schäkel (einem Verbindungsstück) angeschweißt, die möglicherweise dazu gedient hat, die Karre als Anhänger für ein Fahrrad zu nutzen. Die Polizei fragt:

  • Wer hat die abgebildete Sackkarre schon einmal gesehen?
  • Wer hat die Veränderungen an der Sackkarre vorgenommen?
  • Wer kann Hinweise auf den Besitzer oder die Nutzer der Sackkarre geben?

Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 telefonisch (0208/826-0) oder als Email (poststelle.oberhausen@polizei.nrw.de) entgegen.

Im oberen Bereich wurde in mehreren Schritten eine Konstruktion mit Schekel angeschweißt, die möglicherweise dazu gedient hat, die Karre als Anhänger für ein Fahrrad zu nutzen.
Im oberen Bereich wurde in mehreren Schritten eine Konstruktion mit Schekel angeschweißt, die möglicherweise dazu gedient hat, die Karre als Anhänger für ein Fahrrad zu nutzen. © Polizei

Vor der Tat am 2. Februar hatte es bereits einen weiteren Brandanschlag ebenfalls mit einer Gasflasche auf eine im Bau befindliche Asylbewerberunterkunft an der Ruhrorter Straße am 15. Januar gegeben. Zur Aufklärung der Brandstiftungen mit einem möglicherweise fremdenfeindlichen Hintergrund wurde eine Ermittlungskommission unter Leitung des polizeilichen Staatsschutzes in Essen eingerichtet, die beide Vorfälle untersucht.

Die Taten hatten für große Empörung in der Oberhausener Stadtgesellschaft gesorgt. „Die besonnenen Kräfte, die aus meiner Sicht bei weitem in der Überzahl sind, rufe ich auf, Flagge zu zeigen. Es darf keinerlei Verständnis für solche Taten geben“, forderte Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU).