Oberhausen. Hauptausschuss Groß-Oberhausener Karneval feiert mit 350 Kindern eine Wusel- und Trubelfete. Das Ebertbad wird schnell zur Villa Kunterbunt.
Wir treffen den Ninja-Kämpfer zum Apfelsaft. „Ich mag’ besonders meine Kapuzen, die ich mir schön weit über den Kopf ziehen kann“, sagt Niklas und nimmt erst mal einen kräftigen Schluck aus dem Papp-Päckchen. Schlürf, schlabber!
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Beim Kinderkarneval im Ebertbad ist für Niklas unter den 350 weiteren kleinen Jecken damit schon alles gesagt. In der ehemaligen Badeanstalt wirbeln Ninjas mit kleinen Prinzessinnen und Gartenzwergen umher. Der Kampfschrei ist statt eines martialischen „Hejjjaaaaaa“ sowieso „Helauuuuuu“.
Das Ebertbad als Villa Kunterbunt. Steh’ auf, wenn’ne närrisch bist! Wer diese Karnevalssause des Hauptausschusses Groß-Oberhausener Karneval (HA) am Mittwochnachmittag als Sitzung bezeichnet, der hat offensichtlich Tomaten auf den Augen. Miniatur-Gärtner mit Schäufelchen und Eimerchen tollen wild durch die Gänge und finden es, nun: „Toll!“
Clown Bärchen auf der Bühne
Wer hier ein Programm mit Orden, hinsetzen, aufstehen, wieder hinsetzen und beim Büttenredner bloß schön ruhig sein, erwartet, dem wird karnevalistisch der Marsch geblasen. „Denn nur einmal im Jahr ist Karneval...“ So schallt es durch die Gänge. Das gesungene Motto gilt freilich auch für diese flotte Fete der Mini-Jecken, bei der die närrische Etikette in einen wunderbaren Etiketten-Schwindel umgewandelt wird. Ungezwungen schunkeln. Und eben auch mal am eigenen Saftpäckchen nuckeln!
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Ebertbad-Bademeister Hajo Sommers hat den kleinen Gästen erlaubt, kleine Speisen und Getränke zur Fete mitzubringen. Wo gibt es so etwas schon? Schön, das schont den Geldbeutel!
„Ich habe euch gerade gar nicht lachen gehört“, sagt der Clown, der sich auf die Bühne kalauert und die staunend aufgerissenen Kinderaugen anvisiert. Gelacht haben sie schon genug, den Bären will der Pappnasenträger der Kinder-Karawane trotzdem mit voller Absicht aufbinden. Schließlich heißt er ja, „Clown Bärchen“. Schon bereitet er den nächsten Brüller vor.
Kein Tollitäten-Tohuwabohu
Nicht zum Scherzen zumute ist den Tanzgarden, die sich ganz weit hinten in der Halle konzentriert aufwärmen, denn die Kinder aus den Karnevalsvereinen haben lange für ihren großen Auftritt geübt. Die KG Weiß-Grün HOAG und das Tanzpaar der KG Echte Fründe dürfen etwas zeigen. Der Gemeinschaftstanz aller Gesellschaften eint die Tanz-Zwerge zu einem großen Kollektiv.
Die Prinzen sprechen sich untereinander ab: So gibt es kein Tollitäten-Tohuwabohu. Das Kinderprinzenpaar Silvan I. und Chantal II. von der KG Grün-Rot Wagaschei vertritt alle närrischen Machthaber und leistet sich auch keine Fehltritte: Denn sie tanzen ihren märchenhaften Sessionstanz.
Ein neuer Schritt: Daniel Schwan und Gerd Rien moderieren die Rudelbildung. Der langjährige Bespaßer Helmut Lupszyk wird auf der Bühne verabschiedet. Lupszyk: „Hätte ich das gewusst, hätte ich mir doch einen Smiley auf den Kopf gemalt.“