Oberhausen. Zum ersten Mal lässt der Hauptausschuss die Närrinnen unter sich schunkeln. 270 Besucherinnen im Atrium. Noch ist die Veranstaltung eine zarte Pflanze.

Diese Topfpflanze braucht Wasser. Ob die sprudelnde Flüssigkeit, die im Glas schnell zum Mund geführt wird, tatsächlich aus dem Wasserhahn stammt, lässt sich auch bei genauerem Hinsehen nicht klären. Bei der ersten Oberhausener Damensitzung in der Atriumhalle an der Wehrstraße schunkeln ganze Blumenbeet-Ladungen kostümierter Jeckinnen.

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Die Frauen blühen auf. „Aber sicher, das geht schon etwas schneller als bei den Männern“, meint Prinz Thomas I. über die fix vorhandene Feierlaune. Seine Tollität lässt sich angesichts der großen Polonaisen-Dichte unter den 270 Besucherinnen aber keine Scheu vor dem diesmal geschlechtergetrennten Karneval anmerken.

Kerle haben nichts zu sagen

Nur Frauen dürfen in den Saal. Oder sagen wir fast. Weit hinten auf der Empore schauen einige Herren in Fernglasentfernung zu, wie auf der mit bunten Glitzerschnipseln verzierten Bühne die Frauen den Ton angeben. Zu sagen haben Kerle nichts. Hauptausschuss-Präsident Ludger Decker schließt bei seinen Eröffnungsworten quasi nur mal kurz die Halle auf. Dann ist aber auch gut. Es präsidiert Deckers Ehefrau Kirsten, die den Job schon von der Buschhausener Weiberfastnachtsitzungen kennt.

Nur als Künstler hat ein Mann heute Narrenfreiheit: Die Stimmungsband De Froende sucht sich in der durch Glitzervorhänge verdichteten Halle Freundinnen und kann sich beim glitzernden Ordensregen beinah schon in De Froendinnen umbenennen.

KarnevalPrinz Marcel I. aus dem Dreigestirn sagt es nicht durch die Blume, sondern offen und sichtlich: Nicht nur seine Paginnen Jeanny Vogelpoth und Jacqueline Stanke verschafften ihm Zutritt zur Damensitzung, sondern auch Jungfrau Henriette vom Fründebach und das aus Sterkrade geliehene Männerballett. Tanzende Mogelpackungen, aber die Schminke hält.

In den Sitzreihen zupfen die jecken Frauen die Luftschlangen zurecht. Im Hintergrund ploppen an der Theken Sektkorken. Worüber scherzen die Damen? „Männer!“ Schon klar, beim Schunkeln ist gut munkeln. Die Kurskorrektur geht in der längst fortgeschrittenen Trubel-Nacht fast schon unter: „Man muss ja nicht nur über die eigenen Männer flachsen!“

Heiße Hunde für den guten Zweck

Heiße Hunde gibt es auch. Die sind aber eher kulinarisch vorhanden und werden zur Stärkung am Hot-Dog-Büfett für den guten Zweck verkauft. Die Hauptausschuss-Damensitzung ist im Narrenkalender noch eine zarte Pflanze und soll sich nun herumsprechen. Die Halle ist bei der Premiere zur Hälfte ausgelastet. Ob, wie und wo es weitergeht, werden die Delegiertensitzungen nach der Session zeigen.

Damensitzung

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