Oberhausen-Styrum. . Nach mehr als einem Jahr haben die Autofahrer nun wieder freie Fahrt. Pkw-Lenker und ortsansässiger Gärtner sehen Nachteile nach der Umgestaltung.

Ein neues Fahrgefühl können Autofahrer seit wenigen Tagen auf der Landwehr genießen: Wo seit rund eineinhalb Jahren rot-weiße Baustellenbarken die Fahrt behinderten und die Landwehr streckenweise sogar komplett „dicht“ war, herrscht nun wieder freie Fahrt. Die Kanalbaumaßnahme ist abgeschlossen.

Mit den Markierungsarbeiten für den Fahrradweg wurden die wohl letzten Handgriffe am Wochenanfang erledigt. Damit endete eine der umfangreichsten Straßenbaumaßnahmen in Styrum der vergangenen Jahre – und für viele Autofahrer die Zeit der Umwege durch kleine Einbahnstraßen im Umfeld der Durchgangsstraße von Alstaden zur Müheimer Straße.

Im Zuge der Umbauarbeiten erhielt die Landwehr ein neues „Gesicht“. Das stößt jedoch nicht nur auf Zustimmung. Eine Autofahrerin bemängelte beispielsweise die schlechte Sicht, wenn man aus den neuen Parkbuchten fahren will. Eine Kritik, die Klaus-Dieter Kiupel in seinem Gartenbetrieb am katholischen Friedhof häufig hört: „Die Leute loben die neue Optik, praktisch sei das aber nicht.“ Mehrfach täglich höre er hupende Fahrzeugführer, die sich von ausparkenden Pkw behindert fühlen. Auch der neue Grünstreifen behinderte Autofahrer, die rückwärts eingeparkt haben: „Sie kommen nicht mehr an den Kofferraum.“

Planung seit 2013

Nachdem die Kanäle erneuert worden waren, wurde die Landwehr komplett umgestaltet: Verschwunden sind die unbefestigten Randstreifen, auf denen geparkt werden konnte. Jetzt gibt es besagte Parkbuchten. Verschwunden ist auch der Radweg neben dem Gehweg. Jetzt gibt es einen Schutzstreifen für Radler am Fahrbahnrand: Nicht ungefährlich eben durch ausparkende Autos, finden Friedhofsbesucher.

Die Planung für den Umbau der Landwehr sind im Juli 2013 erstmals den Bezirksvertretern in Alt-Oberhausen vorgestellt worden. In der Folgezeit übten etliche Anwohner, die Kritik, auch an zu erwartenden hohen Kosten, mit denen sie am Umbau beteiligt werden.

Kalkulierte Kosten überschritten

Mit der Einrichtung der Parkbuchten wollten die Verantwortlichen dem erhöhten Stellplatzbedarf durch Besucher des Friedhofs und des Tierarztes Rechnung tragen. Und um zu verhindern, dass Lkw die längs angelegten Parkbuchten in Fahrtrichtung Mülheimer Straße nutzen, wurden diese durch Beete unterbrochen.

Die Maßnahme erfolgte in zwei Bauabschnitten. Die Stadt hat für den ersten Abschnitt (Lothringer bis Glockenstraße), der von Anfang Mai 2014 bis Ende Februar 2015 dauerte, rund 1.6 Millionen Euro kalkuliert. Am Ende wurden es 1,26 Millionen Euro, nennt Stadtsprecher Martin Berger Zahlen. Auf dem Abschnitt zwischen Glocken- und Reuterstraße wurde vom 12. Januar bis Mitte November gearbeitet, 823.000 Euro sollte es kosten; es wurden 1,1 Millionen.