Oberhausen. . Schon 2013 kritisierten Anwohner aus Oberhausen die Pläne der Stadt, 200 Meter der Holtstegstraße teuer auszubauen. Nun sollen die Arbeiten beginnen.

Für die Anwohner der westlichen Holtstegstraße endet das Jahr 2014 mit einer ungebetenen Überraschung. Obwohl die Barmingholtener schon vor eineinhalb Jahren lautstark ihrem Unmut über den aus ihrer Sicht viel zu teuren und unnötig umfangreichen Ausbau ihrer Straße Luft gemacht hatten, will die Stadt im ersten Halbjahr 2015 die Bagger anrollen lassen.

Nur etwa 200 Meter der nach Dinslaken führenden Holtstegstraße sollen für 400.000 Euro erneuert werden – samt Unter- und Überbau der Fahrbahn, Bürgersteigen, Parkstreifen, Baumtoren und Beeten.

400.000 Euro für 200 Meter Straße

Die Anwohner werden wie gesetzlich vorgesehen an den Kosten beteiligt – und rebellieren gegen den Umfang der Planung: „Wir brauchen ja eine neue Fahrbahn, aber keine Luxusvariante“, sagt der Barmingholtener Peter Schneider stellvertretend für seine Nachbarn.

Derzeit ist die westliche Holt­stegstraße eine regelrechte Huckelpiste. Die einfache, kahle Fahrbahn, die auch zum Klärwerk Emschermündig führt, ist voller Schlaglöcher. Es gibt keine Bürgersteige. Wie jüngst in der Bezirksvertretung Sterkrade vorgestellt, will das Rathaus nun die 200 Meter Straße auf einer Breite von 14 Metern neu anlegen. Mittig gelegen sein wird eine sechs Meter breite Fahrbahn mit Parkstreifen und Gehwegen von je zwei Metern Breite rechts und links.

Straße wird auf Dinslakener Seite nicht ausgebaut

Für die Ausbaupläne musste die Stadt jüngst viel Kritik der CDU kassieren. Holger Ingendoh, Fraktionssprecher in Sterkrade, prophezeite heftige Gegenwehr der Anwohner. „Es kann nicht sein, dass eine Straße, die in Dinslaken nicht ausgebaut wird, auf Oberhausener Seite schön gemacht wird.“

Die Anwohner sollen von der WBO und der Stadt noch über die genauen Bauzeiten informiert werden. Vorgesehen ist eine Bauzeit von sechs Monaten.

Die Pläne seien mit den Bürgern besprochen worden, sagte Sabine Janclas vom Tiefbauamt jüngst im Sterkrader Stadtteilparlament. Anwohner widersprechen. Zwar hatte es 2013 eine Bürgerversammlung gegeben, doch seien die Baupläne trotz heftiger Kritik nur minimal geändert worden. Von weiteren Gesprächen zwischen Stadt und Anwohnern wissen Schneider und seine Nachbarn nichts: „Wir dachten, der Plan ist ganz verworfen worden, weil wir nichts mehr gehört haben.“

Über die aus ihrer Sicht fehlende Information hinaus fordern die Barmingholtener mehrere Änderungen ein. Ihre Straße solle so günstig und einfach ausgebaut werden wie es bereits an der östlichen Holtstegstraße geschehen ist. Dort wurden Rad- und Fußwege lediglich auf einer neuen Fahrbahn eingezeichnet. Auch sei eine vorgeschriebene Fahrbahnbreite von sechs Metern wegen einer Buslinie unnötig: „Die Linie fährt bei uns nicht vorbei, sondern nur zweimal täglich ein Schulbus.“

Viel häufiger aber würden Anwohner vom Lastwagenverkehr gestört. Ein Durchfahrtsverbot wurde für den Anliegerverkehr aufgehoben – was viele Lkw-Fahrer als Freifahrtschein nutzen würden. Die Sorge der Anwohner ist nun, dass Lastwagen die 2015 teuer neu gebaute Straße innerhalb kurzer Zeit wieder beschädigen würden.