Oberhausen. . Die Stadt investiert 2015 ins 560 Kilometer lange Abwassersystem. Nach lange verzögertem Start wird nun auch endlich an der Bonmannstraße gearbeitet.

Zehn Millionen Euro investiert die Stadt Oberhausen 2015, um Abwasserkanäle und städtische Pumpwerke instand zu halten. Auch die sich über Jahre hinziehende, 4,5 Millionen Euro teure Kanalsanierung an der Bonmann-/Margaretenstraße in Lirich soll endlich abgeschlossen werden.

Unter Oberhausens Straßen liegen Kanäle mit einer Gesamtlänge von mehr als 560 Kilometern, zum Kanalnetz gehören auch rund 14.000 Schächte und 35 Pumpwerke. Jahr für Jahr verabschiedet der Stadtrat ein Budget, um die Leitungen instand zu halten. Größere Kostenpunkte sind 2015 neben der Bonmannstraße auch Neubauten, die mit der geplanten Betuwe-Güterzugstrecke zusammenhängen.

Schwieriger Baugrund

An der Bonmannstraße beendet die Stadt die sich seit Jahren hinziehende Kanalsanierung. Mit diesem Vorhaben musste sie seit 2005 zunächst abwarten, bis die Emschergenossenschaft ein neues und leistungsfähigeres Pumpwerk in Betrieb genommen hatte. Das ist zwar 2009 geschehen, doch musste dann der Kanal neu geplant werden. Der hohe Grundwasserstand und der schwierige Baugrund werden als bautechnisch äußerst anspruchsvoll vom Rathaus beschrieben. Man habe daher eine entsprechende Vorbereitungszeit benötigt. Nachdem bereits an der Margaretenstraße der Kanal saniert wurde, haben nun die Arbeiten an der Bonmannstaße begonnen. Mit dem sanierten Kanal gehen eine neue Fahrbahn samt Parkbuchten und Gehwegen einher. Ein Teil der Kosten war im Budget 2014 enthalten.

Miniposten im Programm

Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist. Zu den „Miniposten“ im Kanalbauprogramm gehören etwa 50.000 Euro für die Instandhaltung der 35 städtischen Pumpwerke, 50.000 Euro für den Umbau von zehn Drosselanlagen. Nur 50.000 Euro rechnet die Stadt als Puffer ein, wenn Kanäle plötzlich und unerwartet einbrechen und umgehend erneuert werden müssen.

Zuständig für die Unterhaltung der Kanäle ist die städtische Tochter Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH. Bei Fragen können sich Bürger dort an An­dreas Croonenbroeck wenden: 85 78 47 00.

1,5 Millionen Euro investiert die Stadt 2015 in einen neuen Kanal an der Forsterbruchstraße in Sterkrade. Notwendig ist der Neubau wegen der Betuwe-Linie, die von der Deutschen Bahn AG ausgebaut wird. Denn der vorhandene städtische Vorflutsammler liegt ei­nem geplanten Tragbauwerk im Weg. 2014 sollte der Neubau bereits in Angriff genommen werden, doch fehlte dazu noch ein notwendiger Vertrag zwischen Bahn und Stadt. Erst im November ist das notwendige Schriftstück eingegangen. Im Sommer 2015 will die Stadt mit dem Neubau loslegen; nach Plan soll der im Winter 2016 abgeschlossen sein.

Nach den großen Kostenblöcken sind 2015 unter anderem rund 450.000 Euro für den zweiten Kanalbauabschnitt an der Lindner straße vorgesehen – zunächst nur für Baugrundgutachter und das Vermessungsbüro. Seit den vergangenen Sommerferien arbeitet die Stadt dort. Weitere 350.000 Euro sind für laufende Kanalbauarbeiten an der Landwehr einberechnet. Und für ein geplantes Neubaugebiet an der Neukölner Straße im Sterkrader Norden will die Stadt einen neuen Abwasserkanal bauen. Dort wird zunächst für 160.000 Euro eine Baustraße eingerichtet.