Oberhausen. . Ab 2017 soll der Oberhausener Theater-Intendant Peter Carp das Drei-Sparten-Haus im Badischen Freiburg leiten. Er selbst hüllt sich dazu noch in Schweigen.
Peter Carp, Intendant des Theaters Oberhausen, hat einmal gesagt, er habe seine Theaterleitung im saturierten, reichen Luzern in der Schweiz 2008 aufgegeben, weil es ihm in dieser wohlstandsgepolsterter Welt zu langweilig wurde. Das Gegenteil dürfte bei seinem nächsten Wechsel der Fall sein, der sich nun abzeichnet: Eine Findungskommission im badischen Freiburg hat sich offenbar sehr rasch und recht einmütig auf Peter Carp als Nachfolger für Barbara Mundel verständigt, die das dortige Drei-Sparten-Haus 2017 verlässt (und übrigens auch Carps Vorgängerin in Luzern war) .
Der gebürtige Stuttgarter Carp, dessen 2013 noch einmal verlängerter Vertrag am Oberhausener Theater noch bis 2018 läuft, mochte sich bislang nicht zu dem Vorgang äußern. Er hat dem Haus nach dem Abgang von Johannes Lepper 2008 durch Experimentierfreude wieder überregionale Beachtung verschafft, nicht zuletzt durch das Engagement des als Schauspieler erfolgreichen Herbert Fritsch, der am Theater Oberhausen seine ersten Schritte als Regisseur wagte und mit extraschrillen Inszenierungen etwa von Ibsens „Nora“ gar zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde. Zuletzt bundesweit Furore machte die radikal-moderne „Antigone“ des australischen Regisseurs Simon Stone.
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"Ich hätte mir eine weitere Zusammenarbeit gewünscht"
Dass Carp durchaus zu einem Wechsel bereit war, hatte sich bereits 2013 beim Poker um die Intendanz am Düsseldorfer Schauspielhaus nach dem Abtritt des burnout-geschädigten Valdemar Staffan Holm gezeigt. Carp hatte sich dort gemeinsam mit seiner Schwester Stefanie beworben.
Oberhausens Kulturdezernent Apostolos Tsalastras möchte Carp bei dem absehbaren Karriereschritt keine Steine in den Weg legen. „Wenn er woanders neu beginnen möchte, dann werde ich anregen, dass er vorzeitig aus seinem Vertrag raus kann.“ Ähnlich wie im Sport sei es auch in der Kultur schwierig jemanden zu halten, der gerne etwas anders machen würde. Tsalastras betont aber: „Ich hätte mir eine weitere Zusammenarbeit gewünscht. Peter Carp steht für ein erfolgreiches Theater, dass auch beim Publikum ankommt.“