Oberhausen. Die Uraufführung von Frank Goosens „Raketenmänner“ ist für September geplant. Die kommende Spielzeit 2015/16 strotzt nur so vor Kraft des Neuen.
Bevor die noch laufende Spielzeit vorüber ist, lenkt das Theater die Aufmerksamkeit des Publikums bereits auf seine Planungen für die nächste Ausgabe. Die Theaterfans können sich auf acht Premieren im Großen Haus und fünf Premieren im Malersaal freuen, ergänzt wird das Angebot von fünf Extra-Produktionen. „Wir werfen einen neuen Blick auf Oberhausen, auf das Theater und die Schauspieler“, sagte Intendant Peter Carp bei der Vorstellung der Spielzeit 2015/16.
Doch einen Satz zum auslaufenden „verflixten siebten Jahr“ seiner Amtszeit gönnte er sich schon: „Obwohl wir die Anzahl der Premieren deutlich vermindert haben, konnten wir eine Steigerung der Zuschauerzahlen um mindestens fünf Prozent erreichen.“ In der kommenden, achten Spielzeit unter seiner Leitung will das Theater einen neuen Blick auf Oberhausen, auf das Theater und die Schauspieler werfen: „Wie würde Oberhausen aussehen, wenn es reich wäre?“ Bilder dazu werde das Spielzeitheft liefern, das allerdings erst nach Pfingsten gedruckt sein wird. „Mit Fotos, die alle echt sind, aber kein Klischee zeigen.“
"Das wird spannend"
Mit elf Uraufführungen und zwei Erstaufführungen im deutschsprachigen Raum strotzt der Spielplan für die nächste Theaterrunde nur so vor Kraft des Neuen. Dabei sind weniger Mogelpackungen, wie beispielsweise die Übersetzung eines Romans für die Bühne, sondern echte neue Stücke, sagt der Intendant.
„Wir haben Menschen zu Autoren für Theaterstücke gemacht, von denen wir zuvor noch nicht wussten, dass sie es waren.“ Allen voran Frank Goosen, der, vielleicht durch die Inszenierung seines Romans „So viel Zeit“ motiviert, jetzt das Theaterstück „Raketenmänner“ liefert. Die Premiere ist für den 25. September geplant, Regie führt Carp selbst. „Das wird spannend, hat viel mit dem Ruhrgebiet zu tun.“
Eine groteske Komödie
Auch Thomas Hürlimann, Autor von „Das Gartenhaus“, das, von Carp inszeniert, in Oberhausen Erfolg hatte, liefert Stoff für eine Uraufführung. „Ich habe ihn dazu gebracht, mal wieder ein Stück zu schreiben“, sagt Carp. „Das Gartenhaus hat ihm auf der Bühne so gut gefallen, da hat er zugesagt.“ „Oostende“, eine Geschichte, die die Zuschauer zu einem Kardiologenkongress in den belgischen Nobel-Badeort entführt, ist das Ergebnis. Eine groteske Komödie, Premiere ist am 8. April.
Weiteres Markenzeichen des geplanten Theaterprogramms ist seine Kooperationsfreudigkeit. Die betrifft die Ruhrfestspiele ebenso wie das Theater Pumpenhaus in Münster, das Konzert-Theater Bern, eine niederländische Bühne und ein Haus in Budapest. So feiert etwa „Taxigeschichten“, eine Inszenierung des aus dem Iran stammenden Regisseurs Naser Giasi, Premiere in Münster und in Oberhausen ebenso wie Hürlimanns Oostende auch auf dem Spielplan des Berner Theaters stehen wird.