Oberhausen. Während vielen Bürgern die Bilder umgestürzter Bäume durch den heftigen Juni-Sturm Ela noch präsent sind, plant die Stadt Oberhausen für 2015, in drei Wäldern wieder zu fällen. Allerdings sollen nur die Hälfte der zunächst geplanten Holzmengen gewonnen werden. Bürgerinfo und Rundgang sind angekündigt.
Während vielen Bürgern die Bilder umgestürzter Bäume durch den heftigen Juni-Sturm Ela noch präsent sind, plant die Stadt für 2015, in drei Wäldern wieder zu fällen.
Im Sterkrader Wald, an der Hühnerheide in Barmingholten und nördlich des Osterfelder Volksgartens schlagen die Förster auch im nächsten Jahr Bäume. Was aus Sicht von Laien oft unverständlich wirkt, bezeichnete Stadtförster Jürgen Halm im gestrigen Umweltausschuss als wichtige Aktion zum Erhalt des Stadtwaldes: „Die Durchforstung dient der Stabilität des vorhandenen Baumbestands.“ Weil Ela aber viele Bäume zu Fall gebracht hatte, wird 2015 nur die Hälfte der zunächst geplanten Holzmengen aus dem Wald geholt.
875 Festmeter werden geschlagen
Knapp die Hälfte des Waldes in Oberhausen gehört der Stadt. Jedes Jahr sollen dort rund 1600 sogenannte Festmeter eingeschlagen werden. Damit soll den verbliebenen Bäumen Platz zum Wachsen gegeben werden. Ein Baum kann je nach Dicke und Höhe zwischen fünf und 0,1 Festmeter messen.
Weil vor allem im Süden und Osten bereits rund 800 Bäume bzw. 700 Festmeter Ela zum Opfer gefallen sind, sollen 2015 nur noch rund 875 Festmeter geschlagen werden.Die Holzmenge wird halbiert. Zudem kreist die Axt ausschließlich im von Ela weitgehend verschonten Norden. In einzelnen Waldteilen wird immerhin jeder fünfte Baum gefällt.
Spender helfen Stadt bei Ela-Schäden
Auf einem Großteil der Kosten, die durch den Pfingststurm Ela entstanden sind, bleibt Oberhausen sitzen. Rund 1,6 Millionen Euro an Personalkosten stellte Umweltamtsleiter Markus Werntgen-Orman im Ausschuss 551.000 Euro Landeshilfe gegenüber.
Es helfen Spender: Die Firma Fielmann spendet Bäume für 5000 Euro. Bürger sammelt bei einer NRW-Aktion für Oberhausen 4500 Euro – Düsseldorf verdoppelt den Betrag.
Die meisten Bäume wollen die Förster im Sterkrader Wald am Autobahnkreuz Oberhausen gewinnen. Auf einer Fläche von 10,2 Hektar werden 430 Festmeter eingeschlagen, in der Hühnerheide sind es auf 8,76 Hektar insgesamt 385 Festmeter und nördlich des Volksgartens auf 1,25 Hektar genau 60 Festmeter.
Politik befürwortet Halm
Bürger sollen darüber noch genau informiert werden, kündigt Halm an. Öffentliche Begehungen sind geplant.
Dass die Stadt vor der Fällaktion über diese Pläne die Politik informierte, ist neu – und vor allem den heftigen Bürgerprotesten um die Einschläge 2013 im Volksgarten geschuldet.
In der Politik findet Halm Befürworter. Manfred Flore (SPD) lobte die Offenheit des Rathauses. Holger Ingendoh (CDU) forderte aber detaillierte Fäll-Karten. Frank Bandel (CDU) hielt fest: „In Oberhausen wächst seit Jahren mehr Wald nach als geholzt wird. Das ist entscheidend.“ Albert Karschti (BOB) kritisierte aber, dass die Bewirtschaftung des Waldes über den Umweltschutz gestellt werde. Der Stadtförster: „In Oberhausen steht die Erholungsfunktion des Waldes über der Bewirtschaftung.“