Oberhausen. . Die Klagen von Bürgern reißen nicht ab, seit Pfingststumr „Ela“ für Bruchholz in Oberhausenes Straßen und Parkanlagen sorgte. Warum sind noch immer nicht alle Schäden beseitigt, wollen Oberhausener wissen. Die zuständige OGM hat zum Ortstermin bei einer Fällaktion eingeladen.

Nach dem Pfingststurm „Ela“ bekam die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) viel Arbeit. Und noch sind nicht alle Bäume, die in Mitleidenschaft gezogen wurden, auf dem Stadtgebiet beseitigt. Gestern war ein Baum an der Straßburger Straße an der Reihe.

Einen Tag zuvor sperrten die Mitarbeiter der OGM bereits den Bereich ab. Sicherheit steht immer an erster Stelle, wenn die Männer die Kettensäge auspacken, um Bäume zu beschneiden oder zu fällen. Aber wie bei den kanadischen Holzfällern, die den Stamm unten durchsägen und rufen „Baum fällt“, dürfen sich die Menschen die Arbeit der OGM nicht vorstellen, sagt Rüdiger Bauta. Er ist bei dem städtischen Unternehmen für die Straßenbäume verantwortlich. Und der Name Straßenbäume deutet schon an, dass es Besonderheiten bei einer Fällaktion mitten in einer Großstadt gibt.

Vorurteile bei Fäll-Aktionen

Während der Vorarbeiter Thomas Klenk oben auf der Hebebühne steht und die großen Äste absägt, stehen seine vier Kollegen verteilt auf der Straße und dem Gehweg. „Wir müssen alles im Blick haben“, erklärt Klenk. Mit seinen Kollegen verständigt er sich per Zeichensprache oder Funk. So lange die Kettensäge läuft und Äste und Baumstücke mit einem lauten Krachen hinunter auf die Straße fallen, müssen die OGM-Mitarbeiter wachsam sein. Denn: Der Verkehr auf der Straßburger Straße rollt weiter. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist eine Bushaltestelle. Und aus den Hauseingängen kommen Bewohner.

Aber gerade, dass die Arbeiter aufpassen, dass nichts passiert, schürt Vorurteile. Karl-Heinz Bendorf wohnt in dem Haus, vor dem der Baum steht, der gefällt wurde. Und er sagt: „Der OGM bin ich dankbar, aber ich muss zugeben, dass ich vorher keine gute Meinung von ihr gehabt habe.“ Er erzählt von den Stammtisch-Gesprächen, die er mitbekommen hat. „Die stehen ja nur herum und arbeiten nicht“, heißt es dort. Jetzt sagt er, dass die „Maßnahmen perfekt durchorganisiert sind“.

Viele Vorurteile

OGM-Pressesprecher Alexander Höfer weiß aber, dass dies nicht das einzige Vorurteil ist. Die Bürger fragen sich oft, warum stets der Baumstumpf stehen gelassen wird – so wie auch an der Straßburger Straße. Er wird im Frühjahr mit einer Stubbenfräse entfernt, die auch das Wurzelwerk entfernen kann. Dabei handelt es sich um ein Spezialfahrzeug.

„Für einen Baum wären die Kosten deshalb zu hoch“, sagt Höfer. Deswegen setzt die OGM es nur ein, wenn es genug Stümpfe zu entfernen gibt. Generell wünscht sich Höfer, dass die Menschen mehr Verständnis für solche Arbeiten haben. „Wir sind auf die Rücksicht der Bürger angewiesen.“ Das gilt ganz besonders für die Autofahrer, die nicht selten über die Verkehrsbehinderung schimpfen.