Oberhausen. . „Frauen starten durch“ hieß es am Mittwoch im Zentrum Altenberg in Oberhausen. Es gab Infos zum Wiedereinstieg in den Beruf. 12 .000 Frauen waren eingeladen, der Andrang bei Vorträgen, Stilberatung und Bewerbungsmappen-Coaching war riesig.
Dass das Walzenlager-Kino im Zentrum Altenberg wegen Überfüllung schließen muss, kommt nicht alle Tage vor. Doch am Mittwoch ging nichts mehr. Selbst für die eilig herbeigeschafften Not-Stühle auf dem Gang war kein Platz mehr, Besucherinnen mussten sich in den Raum quetschen – oder eben draußen bleiben und auf das nächste Bewerbungs-Coaching warten. Mit so viel Andrang hatten selbst die Organisatoren der Infobörse unter dem Motto „Frauen starten durch“ nicht gerechnet. Mehr als 400 Frauen hatten sich bereits in den ersten beiden Stunden bei den 35 Ausstellern über Möglichkeiten zum Wiedereinstieg in den Beruf schlau gemacht.
Den ganzen Tag über gab es Vorträge und Info-Stände, Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und praktische Tipps. Etwa beim Bewerbungsmappen-Check oder der persönlichen Stilberatung. Eine Stylistin kümmerte sich um den strahlenden Teint, ein Fotograf um professionelle Porträts. Alles kostenlos.
„Und freiwillig“, sagt Katja Hübner, Sprecherin der Agentur für Arbeit Oberhausen. „Die Frauen sollen nicht kommen, weil sie müssen, sondern weil sie möchten.“ Rund 12. 000 Oberhausener Frauen sind bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter gemeldet. Alle haben eine Einladung erhalten.
Keine Arbeitgeber vor Ort
Auch Beate Köpper. Die 48-Jährige arbeitet als Aushilfe in einer Bäckerei, ist aber auf der Suche nach einem sozialversicherungspflichtigen Job. Die Infobörse findet sie keine schlechte Idee, „aber ich hatte gehofft, dass auch Arbeitgeber vor Ort sind.“ Dass man neben den allgemeinen Infos auch was Spezielles hat.
„Wir hoffen einfach, dass diese Börse als Initialzündung dient“, sagt dagegen Marion Steinhoff, Beauftragte für Chancengleichheit im Beruf bei der Agentur für Arbeit. „Dass sich die Frauen hier informieren und dann den Weg in die Beratung finden.“ Und dass viele in einigen Wochen oder Monaten eine neue Beschäftigung finden. So wie 2010, als die Börse zum ersten Mal stattfand. Gestern folgte die zweite Ausgabe. Warum vier Jahre Pause? „So eine Messe bedeutet viel Organisation im Vorfeld“, sagt Hübner.
Und eine Sache der Finanzen sei es auch, Stilberater und Fotografen müssen bezahlt werden. Der Termin muss mit den Ausstellern und Organisatoren abgestimmt werden. „Und kürzere zeitliche Abstände zwischen den Terminen lohnen sich nicht, dann erreichen wir ja immer die gleichen Frauen“, sagt Josef Vogt (Jobcenter). Hübner: „Wir halten eine Fortsetzung für die kommenden Jahre aber im Auge.“