Oberhausen. Die Industrie- und Handelskammer hat die besten Auszubildenden ausgezeichnet. Die Oberhausenerin Tanja Nangast erzielte 97 von 100 Punkten – ein Top-Ergebnis. Wie man das schafft? „Ich bin sehr ehrgeizig“, sagt die Auszubildende.
97 von 100 möglichen Punkten – Tanja Nangast hat mit einem Traumergebnis ihre IHK-Prüfung zur Industriekauffrau abgeschlossen. Gemeinsam mit 195 anderen Auszubildenden aus Oberhausen, Mülheim und Essen nahm die 27-Jährige am Freitagnachmittag an der Besten-Ehrung der Industrie- und Handelskammer in der Luise-Albertz-Halle teil. Sie alle hatten mindestens 92 Punkte erreicht und bekamen damit die Note „sehr gut“.
Wie schafft man einen so tollen Ausbildungsabschluss? „Ich bin sehr ehrgeizig“, sagt Nangast, die nach dem Abitur schon eine andere Ausbildung abgeschlossen hat. Die Oberhausenerin ist auch gelernte Logopädin. Doch der Beruf gefiel ihr nicht so wirklich. „Ich habe gerne mit Daten und Zahlen zu tun.“
"Ihre Leistung verdient höchste Anerkennung"
Sie machte bei MAN Diesel & Turbo ihre Ausbildung und dort wird sie auch künftig arbeiten. „In der Abteilung Kostenrechnung. Es gefällt mir da super gut.“ Ob sie irgendwann mal ein Studium anschließt, darüber macht sie sich jetzt noch keinen Kopf. „Ich möchte jetzt erst mal weiter arbeiten und Geld verdienen.“ Gedanken um eine Weiterbeschäftigung müssen sich angesichts ihrer Note auch die anderen IHK-Besten kaum machen.
„Ihre Leistung verdient höchste Anerkennung. Sie sind das Kapital der Unternehmen für die Zukunft. Die Zukunft liegt vor Ihnen, packen Sie sie an“, meinte IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel bei der festlichen Veranstaltung, zu der auch Lehrer, Eltern, Freunde und Partner der Ausgezeichneten eingeladen waren. „Wir brauchen Sie als junge Fachkräfte jetzt und wir brauchen Sie hier in unserer Region.“
Mangel an qualifizierten Ausbildungsbewerbern
Ihr Dank galt dabei auch den verschiedenen Ausbildungsbetrieben und den Berufskollegs für die qualifizierte Ausbildung. Es sei richtig, dass die Betriebe Verantwortung im dualen Ausbildungssystem übernehmen, „denn sie profitieren ganz erheblich vom gut ausgebildeten Berufsnachwuchs“.
Gleichzeitig riet die Präsidentin den Unternehmen, in ihren Ausbildungsanstrengungen nicht nachzulassen, da die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren weniger Ausbildungsplatzbewerber bringt. „Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Fachkräfte“, lautete ihre Warnung.
Angesichts übervoller Hörsäle an den Universitäten und des Mangels an qualifizierte Ausbildungsbewerbern, richtete Kruft-Lohrengel auch eine dringende Bitte an die nächsten Schulabgänger: „Die berufliche Orientierung kann nicht nur in Richtung Studium gehen, der Weg über ‚Karriere mit Lehre und Weiterbildung‘ bietet im Wesentlichen die gleichen Chancen für den beruflichen Aufstieg wie ein Studium.“