Was die Stadt der Pfingststurm „Ela“ gekostet hat, kann Oberhausens Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne) jetzt sagen: „Den Schaden beziffern wir auf fünf Millionen Euro, drei Millionen Euro davon schlagen für den Personaleinsatz von Feuerwehr, OGM oder Fremdfirmen zu Buche, zwei Millionen für die Schäden an Bäumen, Straßen und Gebäuden.“ Insgesamt 594 Bäume mussten bisher in Oberhausen an Schulen, in Parks, auf Friedhöfen, auf Sportanlagen, an Straßen oder in städtischen Wäldern in der Folge von „Ela“ gefällt werden.

Bis Ende Oktober wird gesammelt

„Wir planen rund 60 Prozent der gefällten Bäume, also rund 350 Stück, nach zu pflanzen“, sagt Sabine Lauxen. Aus dem Topf, den das NRW-Innenministerium für die Beseitigung der Sturmschäden in den 44 am meisten betroffenen Kommunen bereitgestellt hat, erhält Oberhausen wie berichtet rund 550 000 Euro.

Aber jetzt legt das NRW-Umweltministerium mit dem Projekt Bürgerbäume nach: Spenden von Privatpersonen an die „Ela“-geplagten Städte, also auch an die Stadt Oberhausen, will der Umweltminister verdoppeln. Das Geld, das so hereinkommt, soll nur für die Pflanzung von neuen Bäumen verwendet werden, „das müssen wir auch nachweisen gegenüber dem Land, dass wir die Spenden zweckgebunden einsetzen“, erklärt Sabine Lauxen.

Bis Ende Oktober werden Spenden gesammelt (siehe Infobox), zum 1. November muss die Stadt die eingegangene Summe dem Land melden.

Die Umweltdezernentin findet den Vorstoß des Landes klasse. „Das hilft uns sehr. Wenn viele Spenden zusammenkommen, wäre das toll.“ Lauxen begrüßt, dass die Bürger durch das Projekt sehen könnten, wie die Stadt durch ihr Engagement, ihre Spendenbereitschaft wieder grüner werde. Mit eigenen Mitteln könnte das Rathaus einen solchen Kraftakt nicht stemmen. Rund neun Millionen Euro stünden der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) im Jahr für die Grünpflege in Oberhausen zur Verfügung, aus diesem Etat müsste das Stiefmütterchen im Beet genauso bezahlt werden wie sämtliche Personalkosten von der Sekretärin bis zum Gärtner.

Bei den Nachpflanzungen soll es sich laut Umweltministerium um heimische und standortgerechte Baumarten handeln, die den harten Bedingungen in der Stadt gewachsen seien. „Platanen kommen nicht mehr in Frage“, sagt Markus Werntgen-Orman, Bereichsleiter Umweltschutz bei der Stadt. Rosskastanie, Bergahorn oder die Schwarzerle seien zum Beispiel passende Baumarten. Ein Pflanzplan werde voraussichtlich zum Ende des Jahres vorliegen.