Mülheim. . Im Januar war es gewesen, da löste sich Gestein aus der Felswand, die entlang der Mintarder Dorfstraße führt. Seitdem, seit mittlerweile fast elf Monaten, hat sich an der Stelle nichts getan.

Im Januar war es gewesen, da löste sich Gestein aus der Felswand, die entlang der Mintarder Dorfstraße führt. Seitdem, seit mittlerweile fast elf Monaten, hat sich an der Stelle nichts getan.

Zwar hatte die Stadt damals Warnbaken und Gitter zur Absperrung an der Stelle aufgestellt, was aber nicht wesentlich zur Sicherung der Wand beitrage, bemängeln manche Anwohner. „Das hier ist der Hauptfahrradweg, da kommen regelmäßig auch Kinder vorbei“, berichtet Wolfgang Budde, Vorsitzender des Vereins „Wir in Mintard“ und zeigt sich enttäuscht: „Da tut sich seit Monaten nix mehr.“ Zigmal habe er in der Zwischenzeit wegen der Abbruchstelle mit der Stadt Kontakt aufgenommen, sei aber ein ums andere Mal vertröstet worden. Eine Begründung für die immense Verzögerung habe man dem engagierten Mintarder indes nicht genannt.

Pfingststurm Ela trägt Schuld

Nun zeigt sich: Auch hier ist Ela, der Pfingststurm, Schuld daran, dass sich nichts tut bei der Beseitigung der Gefahrenstelle. Dr. Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes, erklärt dazu: „Nachdem sich das Gestein aus der Felswand gelöst hatte, haben wir zunächst einen Geologen beauftragt, der die Wand untersucht hat.“ Die Ergebnisse hätten gezeigt, so Zentgraf, dass „dort etwas gemacht werden muss.“

Die Analyse des Experten aber landete erst dann auf dem zuständigen Schreibtisch bei der Stadt, als Ela schon getobt hatte und die Verwaltung alle zuständigen Kräfte brauchte, um die Schäden des Sturms zu beseitigen – bis heute. „Bis Ende des Jahres werden wir mit den Ela-Schäden durch sein“, stellt Zentgraf in Aussicht und kündigt an: „Anfang nächsten Jahres wird die Felswand dann in Angriff genommen, lose Teile werden abgeschlagen und einige der Bäume dort werden wohl gefällt werden müssen.“

Dabei ist die betroffene Schieferwand Teil des Naturschutzgebiets Mintarder Ruhrtalhang, der aufgrund seines wertvollen natürlichen Gesteinsbiotops als schützenswert gilt. Darauf weist Volker Wrede vom Geologischen Dienst NRW mit Blick auf die erdgeschichtliche Bedeutung des Steilhangs oberhalb der Ruhr hin, der zahlreiche Anschnitte in das Felsgestein zeigt, aus dem das etwa 300 Million Jahre alte Grundgebirge an der Stelle besteht.