Mülheim. . Obwohl das klassische Sparbuch kaum noch Erträge bringt, halten viele Mülheimer an diesem fest. Der Mülheimer Sparkassen-Chef weiß: „Unsere Kunden sparen etwas mehr als der Bundesdurchschnitt.“
„Das klassische Sparbuch halten zahlreiche Mülheimer noch immer. Aber die Sparbeträge darauf sind viel geringer als noch vor 20 Jahren, weil es jetzt weniger Zinsen gibt.“ Ralf Dammeyer, Vorstand der Sparkasse Mülheim, betont aber: „Unsere Kunden sparen etwas mehr als der Bundesdurchschnitt. Eine kleine Spitze können wir da schon erkennen.“ Darum sieht Dammeyer das örtliche Geldinstitut nach wie vor auf einer soliden Basis stehen. Und heute kommen einige fundamentale Tonnen dazu: Rund um den Weltspartag registriert die Sparkasse die größte eingezahlte Münzmenge im Jahr.
„Der Weltspartag hat keine Anziehungskraft verloren. Wir haben dafür extra einen Münzzähler reaktiviert, der in der Schalterhalle am Berliner Platz steht“, beschreibt der Vorstand. Kleine Beträge, welche der Münzzähler ermittelt, seien nach wie vor die Zukunft, sagt Dammeyer. „Wer früh beginnt, mit kleinen Summen regelmäßig zu sparen, hat am Ende mehr Geld. Wer sich bereits in jungen Jahren daran gewöhnt, zehn, 25 oder 50 Euro zur Seite zu legen, kann den Betrag später beim eigenen Verdienst leichter aufstocken.“
Inflationsrate in Deutschland ist gering
Wer aber nur auf sein Sparbuch setze, „der vernichtet Geld“, weiß der Sparkassenvorstand. „Obwohl die Inflationsrate in Deutschland gering ist, bringt der Zinssatz dafür längst keinen Ausgleich mehr. Und es ist nicht zu erwarten, dass die Zinsen in den nächsten Jahren spürbar steigen“, gibt Ralf Dammeyer die Einschätzung der Geldmarktbeobachter der Sparkasse wieder. „Darum ist es unsere Aufgabe, mit unseren Kunden einen Sparplan – entsprechend ihrer Möglichkeiten – zu erarbeiten.“
Um Kinder und deren Eltern für das frühe Sparen zu motivieren, „haben wir das Junior-Sparbuch aufgelegt. Kinder bis zu elf Jahren erhalten auf eine im Laufe der Zeit eingezahlte Maximalsumme von 500 Euro zwei Prozent Zinsen“, offeriert Ralf Dammeyer.
Sich für die Zukunft abzusichern, sei notwendiger denn je
Es gebe auch Kunden, die nun ihr Geld in Steine und Beton anlegten. „Das ist eine Möglichkeit“, sagt Ralf Dammeyer. „Wer mit Immobilien Gewinn erzielen will, sollte sich gut auskennen oder professionell beraten lassen. Wer unbedingt sein Wunschhaus haben will, der muss dafür den – oft zu hohen – Preis zahlen. Solche Objekte bringen selten eine Rendite“, stellt der Sparkassenvorstand klar.
Als gute Sparanlage wertet Ralf Dammeyer „gestreute Fonds und Aktien. Wer dort regelmäßig sein Geld anlegt, durchläuft Höhen und Tiefen, erhält mit Kursschwankungen und Zinseszinsen noch einen guten Gewinn.“ In Aktien investierten die Mülheimer immer noch viel weniger als Europäer oder Amerikaner. Dennoch gebe es in seinem Haus gut gefüllte Depots.
Besser als das Sparbuch sei auch die Riesterrente. „Sich für die Zukunft abzusichern, ist notwendiger denn je“, betont Dammeyer.