Mülheim. . Die „Mnozil Brass Band“ aus Österreich kam mit hervorragender Blasmusik und mit viel Slapstick-Humor in die Ruhrstadt. Mit ihrem Programm „Happy Birthday“ feiern sie ihr 20-jähriges Band-Bestehen.

„Angewandte Blechmusik für alle Lebenslagen“ versprechen die sieben Herren der wunderbar schrägen Blaskapelle „Mnozil Brass“, die derzeit mit ihrem Projekt „Happy Birthday“ durch die Lande reist. Zum 20. Geburtstag der furios aufspielenden Band gastierten die akademisch ausgebildeten Trompeter, Tubisten und Posaunisten mit ihrem grandiosen und anarchischen Musik-Kabarett vor vollem Haus und begeisterten Besuchern in der Stadthalle.

Anfang der 90er Jahre hatten sich die heutigen Profi-Bläser noch als junge Musikstudenten in der Kneipe „Mnozil“ im ersten Wiener Bezirk kennengelernt, um dann 1994 ihr Ensemble „Mnozil Brass“ zu gründen, das mit seiner immer noch verblüffenden und virtuosen Bläser-Show längst zu den allerersten Botschaftern der österreichischen Kultur-Metropole zählt.

Vienna Art Orchester

Die international gefeierte Band, der immerhin mit Thomas Gansch der ehemalige Trompeter des Vienna Art Orchesters angehört, machte sich auch 2005 gemeinsam mit Theater-Regisseur Bernd Jeschek mit ihrem Triennale-Projekt „Das Trojanische Boot“ in unserer Region einen Namen.

Das Ensemble eröffnete den Abend mit einer Zirkus-Ouvertüre und einer ordentlichen Portion Wiener Schmäh, die eine zu erwartende Ernsthaftigkeit des musikalischen Vortrags von Anfang an zunichte machte. Das extrem humorbegabte Septett, das nicht nur aus sieben begabten Musikern, sondern auch aus sieben begabten Schauspielern besteht, kann dabei getrost mit ihren wahnwitzigen Kollegen von Monty Python verglichen werden.

Feine Ironie der Wiener

Das Publikum vernahm wilde Blasmusik von Nino Rota, Kompositorisches von Chopin und Walzerseligkeit von Johann Strauß und erfreuten sich dazu an der feinen Ironie der Wiener, gewürzt mit Slapstick-Späßen. Mit clownesker Theatralik hauten sich die Musiker Zitate aus Filmmusik, Klassik und Jazz um die Ohren und besangen mit viel Schmalz „Moon River“ und „My Way“. Zum Schluss musste dann noch Freddy Mercury dran glauben, dem das Septett ein Queen-Potpourri widmete. Das Publikum erlebte einen ungewöhnlichen Abend mit ungewöhnlicher Blasmusik, bei dem wahrlich kein Auge trocken blieb.