Mülheim. Der Tubist Andreas Martin Hofmeir und die Hagener Philharmoniker begeisterten in der Mülheimer Stadthalle. Dem Publikum wurden abseits ausgetretener Pfade auch weniger bekannte Werke nahe gebracht.
Die Hagener Philharmoniker und der Tubist Andreas Martin Hofmeir begeisterten am Mittwochabend das Publikum in der Mülheimer Stadthalle. Im ersten Sinfoniekonzert der Saison gelang es den Philharmonikern unter Leitung von Florian Ludwig, ihr Profil durch besonders interessante Programmgestaltung zu schärfen. Damit erfüllten sie gleichzeitig eine wichtige Funktion: Der Zuhörerschaft werden abseits ausgetretener Pfade auch weniger bekannte Werke nahe gebracht, der musikalische Horizont wird erweitert.
Das geschah vor allem durch das erste Konzert für Tuba und Orchester, das der Komponist Jörg Duda mit dem Gestus eines großen romantischen Solokonzerts für den Tuba-Virtuosen Andreas Martin Hofmeir komponierte.
Das Programm begann mit einem in seiner kompositorischen Qualität nicht ganz unumstrittenen Stück von Jean Sibelius, „Nächtlicher Ritt und Sonnenaufgang“. Der vom schweren Blech choralartig verkündete Sonnenaufgang war die passende Überleitung zum Tuba-Konzert.
Der „Elefant“ der Instrumentenfamilie
Dass der „Elefant“ der Instrumentenfamilie große Sensibilität an den Tag legt, entspricht ja noch irgendwie dem zoologischen Vetter, dass er aber auch eine geradezu affenartige – um im Bild zu bleiben - Geschwindigkeit und Wendigkeit entwickeln kann, sorgte für allgemeines Staunen bei den Zuschauern. Nach den Kaskaden des letzten Konzert-Satzes setzte Hofmeir noch eins drauf mit einer zugegebenen Flötenfantasie von Telemann, deren latente Polyphonie trotz enormen Tempos klar herauskam.
Eine weitere Facette seines Talents zeigte der Tubist mit leicht kabarettistisch gefärbten Einführungen auch zu den anderen Werken, vor allem zu den „Enigma“-Variationen von Edward Elgar. Statt dem klassischen Entwicklungsprinzip zu folgen, stellen sie die musikalische Charakterisierung von Freunden des Komponisten dar. Die mitunter humorvolle Treffsicherheit der Musik konnte nach den verbalen Erläuterungen doch besser erfasst werden.