Mülheim. . Ein farbenprächtiges Bilderbuch des Geschichtsgesprächskreises über Mülheim-Styrum ist jetzt erschienen.Zwischen Industrie und Ruhrwiesen ist mehr zu erleben, als Außenstehende glauben wollen. Auch stellt das Buch viele Menschen aus dem Stadtteil vor.
Bewohner und Kenner haben über Styrum bereits eine Menge geforscht, fotografiert, geschrieben, zusammengetragen und in beeindruckenden Büchern veröffentlicht. Bisher sind mit Anstößen aus dem Geschichtsgesprächskreis in der Feldmann-Villa vier ausführliche Bände über den Stadtteil im Mülheimer Westen erschienen. Doch damit nicht genug. Jetzt ist der fünfte Teil dieser Reihe – ein Bildband – in den örtlichen Buchhandlungen angekommen: „Styrum – ein starkes Stück Mühleim“.
Dieses Buch strotzt mit Farben und Impressionen aus der Nachbarschaft. Stimmungsvolle Eindrücke und unbekannte Ansichten, aber auch Menschen, die fast jeder kennt, dokumentieren das Zusammenleben zwischen Ruhrbogen, Autobahn und Industrie – zerschnitten von der Eisenbahn.
„Nach den Büchern in Schwarz-Weiß wollten wir einen anderen Schwerpunkt setzen“, erklären Michael Maas vom Bildungsnetzwerk Mülheim und Max Schürmann vom Geschichtsgesprächskreis. „Über die Historie Styrums haben wir seit dem Jahr 2000 fast alle Informationen zusammengetragen.“
Ein farbiges, starkes Stück Styrum
Den neuen Bildband hat Michael Maas gestaltet, unterstützt vom Styrumer Geschichtsgesprächskreis. Der Mitarbeiter des Bildungswerkes Mülheim hat dazu den Eröffnungstext verfasst. Erschienen ist das Buch im Klartextverlag und kostet 14,95 Euro – im Styrumer Aquarius Wassermuseum, in der Feldmann-Stiftung und im Buchhandel erhältlich.
Für die Styrumer wird das neue Buch am Mittwoch, 19. November, ab 18 Uhr, in der Feldmann-Villa, an der Augustastraße 114, vorgestellt und ist dort zu einem Sonderpreis zu haben. Dabei werden die Sponsoren sowie Ulrich Ernst, Kultur- und Sozialdezernent der Stadt, anwesend sein.
Mit einer Auflage von 3000 Stück hat sich Band eins der Styrumer Geschichtsbücher am meisten verkauft. Bei Max Schürmann sind noch Exemplare der weiteren Styrum-Bände zu haben. Im Ge-gensatz zum jüngsten Buch sind diese in Schwarz-Weiß gehalten.
Lebensfrohe Bilder von Mädchen und Jungen
Neu entstanden Bilderserien zu teilweise gegensätzlichen Themen: Alt werden in Styrum, Aufwachsen in Styrum, Berufe oder Kultur und Freizeit in Styrum. Heiner Schmitz beispielsweise portraitierte Senioren, die zum Styrumer Alltag gehören. Fritz Heckmann baut mit 91 Jahren noch hölzerne Flugzeugmodelle, fertigt Kerzenleuchter und ist in seinem Unruhestand im Geschichtsgesprächskreis aktiv. Mia Salz backt häufig für den Seniorenkreis, Karl Schulz setzte sich 27 Jahre als CDU-Ratsherr und ehemaliger Bürgermeister für Styrum ein. Gisela Lierhaus hat ihr gesamtes Leben in Styrum verbracht. Elisabeth Heitmann, die alle „Elsbeth“ nennen, ist als Wirtin im Stadtteil beliebt. Der zweite Karl Schulz heiratete nach Styrum ein und baut immer noch Instrumente.
Kirsten Decker hat den Styrumer Nachwuchs vor die Linse genommen. Von den rund 900 Mädchen und Jungen (bis sechs Jahre) sind freundliche und lebensfrohe Bilder in dem Buch abgedruckt.
Drucker, Wasserüberwacher, Kfz-Schlosser, langjährige Banker, Röhrenmacher oder Büglerinnen an der Heißmangel sind nur einige Styrumer Berufe. Die Künstlerin Vera Herzogenrath arbeitet im Schloss. Sport- und Freizeitaktivitäten oder das Leben der internationalen Gemeinden sind ebenso festgehalten.
Dann sind da noch die Ruhrwiesen. Nicht nur in Saarn, sondern auch in Styrum gehören sie bei Sonnenschein zu den beliebten Naherholungszielen. Dass im Pantoffelgrün auch Kühe grasen und das Picknick der Menschen im Schatten der Autobahnbrücke bestaunen, hat Bert Butzke mit mehreren Schnappschüssen fixiert. Luftbilder, die Styrum aus der Fliegerperspektive zeigen, laden zum Suchen und Wiedererkennen der Nachbarschaft ein und runden das Buch ab.