Mülheim. . AOK-Auswertung bewertet Knie-OPs und Blinddarm-Eingriffe an Mülheimer Krankenhäusern als „überdurchschnittlich“. Hüft-OPs sind allerdings verbesserungsfähig. Überprüft wurde der Anteil der Komplikationen innerhalb eines Jahres nach einer OP von 2010 bis 2012.
Wer ein neues Kniegelenk braucht oder seinen Blinddarm entfernen lassen muss, ist in den Mülheimer Krankenhäusern besonders gut aufgehoben: In der aktuellen „Qualitätsmessung mit Routinedaten“ (QSR) der AOK Rheinland/Hamburg, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, schneiden beide Häuser bei der Kniegelenks-OP überdurchschnittlich gut ab. Bundesweit können das nur 16 Kliniken (von 97 untersuchten) von sich sagen. Bei der Entfernung des Blinddarms wurde dem St. Marien-Hospital in der AOK-Studie „überdurchschnittliche“ Qualität bescheinigt, das Ev. Krankenhaus (EKM) war durchschnittlich. Überprüft wurde der Anteil der Komplikationen innerhalb eines Jahres nach einer OP von 2010 bis 2012.
Bei den sechs von der AOK untersuchten Bereichen handelt es sich um Eingriffe mit hohen Fallzahlen: der planbare Hüftgelenks-Ersatz, der Hüftersatz nach einem Bruch, die Entfernung der Gallenblase und die Untersuchung mit einem Herzkatheter (bei Patienten ohne Infarkt) gehörten dazu.
Im Wesentlichen gab es die Note „durchschnittlich“
Im Wesentlichen gab es die Note „durchschnittlich“ für die genannten OP-Bereiche in den Mülheimer Häusern, das gilt für die meisten, nämlich 60 Prozent, der untersuchten Kliniken bundesweit. Eine „unterdurchschnittliche Qualität“ bescheinigte die AOK-Auswertung allerdings dem EKM im Bereich „Hüftersatz nach Hüftfraktur“. Das bedeutet, dass das EKM in diesem speziellen Fall zu den 20 % aller Kliniken mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Ereignisse gehört wie Entzündungen oder Folgeoperationen. Das ist aber nicht zu verwechseln mit einem planbaren Hüftgelenks-Ersatz: Hier haben beide Häuser Durchschnittswerte.
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Die Qualität der Kliniken insgesamt habe sich im Vergleich zur letzten Auswertung verbessert, bilanziert die AOK, das gilt auch für Mülheim. Beide Häuser schnitten zuvor (2009 – 2011) im Bereich der Knie-OPs noch mit einer durchschnittlichen Bewertung ab. Beim Hüftgelenkersatz (nach Bruch und geplant) hat sich nichts verändert. Die Blinddarmoperationen wurden jetzt erstmals untersucht.
Mit dieser Auswertung will die AOK ihren Versicherten die Auswahl des Krankenhauses erleichtern. Im Internet können Interessierte unter www.aok-gesundheitsnavi.de („Krankenhäuser“) mit den Stichworten Krankheit und Postleitzahl die Bewertungen ansehen. Wissen muss man allerdings, dass etwa der Bereich „Hüftersatz nach Hüftfraktur“ unter dem Begriff „Knochenbruch des Oberschenkels“ zu finden ist. AOK-Regionaldirektor Oliver Hartmann empfiehlt den Versicherten, im Zweifel das Servicecenter anzurufen oder eine Geschäftsstelle aufzusuchen.