Mülheim an der Ruhr. . Ein Unbekannter hat auf dem Fußgängerüberweg, der vom Hauptbahnhof Mülheim zur Hauptpost führt, weiße Farbe verschüttet. Für Ludger Frieling ist das „wahrlich keine Visitenkarte für unsere Stadt“. Stadtsprecher Wiebels hat nun versprochen, zu handeln. Darauf hofft auch Easy Software.

„Wer erbarmt sich endlich dieses Schandflecks?“, fragte Ludger Frieling in einem Brief an diese Zeitung und meint das in diesem Fall wortwörtlich. Auf dem Fußgängerüberweg, der vom Hauptbahnhof zur Hauptpost führt, hat ein Unbekannter weiße Farbe verschüttet. Ob unabsichtlich oder mutwillig, ist unklar.

Nicht zu übersehen jedoch sind die Folgen in Form von Fußabdrücken, die sich über die gepflasterte Mittelinsel und den angrenzenden Zebrastreifen ziehen. Die „Beseitigung dieser Sauerei“, findet Ludger Frieling ist längst überfällig. Dem können sich wohl auch die Verantwortlichen das benachbarten Unternehmens Easy Software anschließend. Die würden sich gar noch weitere Verschönerungsmaßnahmen wünschen.

Auch Reifenspuren von Fahrrädern sind zu sehen

Inzwischen ist die Farbe trocken, aber als sie noch feucht war, sind jede Menge Menschen mutig hindurchgelatscht – oder gefahren: Auch Reifenspuren von Fahrrädern sind zu sehen. Nicht verschont blieben auch Peter Schwickeraths „Faltungen“ (1983). Quer über das Kunstwerk aus inzwischen rostigem Corten-Stahl führen nun dicke weiße Sohlenabdrücke. „Der Zustand an diesem, täglich vom Tausenden benutzten Überweg schreit zum Himmel und ist wahrlich keine Visitenkarte für unsere Stadt“, schreibt Ludger Frieling. Die Verschmutzungen scheinen bei der Verwaltung allerdings noch nicht angekommen zu sein. Stadtsprecher Volker Wiebels verspricht im Gespräch mit dieser Zeitung die baldige Reinigung: „Ich gebe das sofort an den Bauhof weiter.“

Die Beseitigung der Farbflecken ist ein erster Schritt. Easy Software würde sich in Zukunft weitere wünschen. Der Mülheimer Software-Hersteller und IT-Dienstleister hat seinen Sitz direkt zwischen Hauptpost und Hauptbahnhof; der Platz davor sei, sagt Unternehmenssprecher Joachim Brysch, „sozusagen unser Entrée“. Und das „stellt sich nicht so schön da, wie es sein könnte“. Das liegt nicht nur an immer wieder herumliegendem Müll, sondern auch an Grundsätzlichem. „Sehr viel Grau in Grau“ nennt es Joachim Brysch, sieht aber zugleich Potenzial, um das Areal mit gezielten Maßnahmen aufzuhübschen.

Auch Bepflanzungen sind denkbar

Mit augenzwinkerndem Hinweis auf die aktuelle unschöne Farbgestaltung mit Fußabdrücken sagt er: „Man könnte gezielter Farbe einsetzen.“ Auch Bepflanzungen sind für ihn denkbar.

Aktuell sei Easy Software jedoch in einem Prozess der Neuausrichtung, räumt der Unternehmenssprecher ein: „Das bindet Kapazitäten und ist momentan unser Schwerpunkt.“ Allerdings sei man bei Easy zukünftig bereit und interessiert, gemeinsam etwa mit der Stadt in einen konstruktiven Dialog zu treten, welche Möglichkeiten der Verschönerung bestehen.

„Wenn wir den eigenen Hof gekehrt haben“, sagt Joachim Brysch, könne man auch über die Verschönerung des Umfelds nachdenken. „Wir sind überzeugt, dass auch die vielen Mülheimer, die täglich dort entlanggehen, von einer Verschönerung profitieren würden.“