Mülheim. . Ein Mülheimer Bürger habe der Stadt Mülheim gemeldet, dass im Styrumer Schlosspark Bronze-Skalare entwendet worden sind, so ein Sprecher der Stadt. Der Versicherungswert des Kunstwerks besträgt 10.000 Euro. Erstellt wurde die Plastik von Künstler Herbert Kühn. Die Polizei bittet um Hinweise.

Wahrscheinlich haben sich Metalldiebe wieder an einem Kunstwerk in der Stadt vergriffen. „Uns hat gestern ein Bürger das Verschwinden der Skalare aus dem Styrumer Schlosspark gemeldet“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Der Versicherungswert des Kunstwerks beträgt 10.000 Euro. „Der ideelle Wert des Kunstwerkes liegt viel höher. Die Stadt hat bereits Strafanzeige erstattet und hofft – wie im Fall des zersägten Bogenschützen –, dass die zwei Fische aus Bronze wieder auftauchen.

Geschaffen hat die Plastik Herbert Kühn. Am 5. Mai 1910 geboren, erhielt der Bildhauer zu Beginn der 1970er Jahre den Auftrag, eine Brunnenplastik zur Gestaltung des Platzes Löhberg/Kohlenkamp/Wallstraße zu schaffen. 1974 wurde der kleine Brunnen aufgebaut, die Skalare spukten aus ihren spitzen Mündern Wasser in das Becken.

"Dieser Diebstahl macht uns traurig"

Herbert Kühn absolvierte die Preußische Akademie der Künste in Berlin. Seinen künstlerischen Durchbruch erlebte er 1939 mit seiner Büste des bayerischen Ministerpräsidenten Ludwig Siebert. Nach russischer Kriegsgefangenschaft ließ er sich in Mülheim nieder und lebte vor allem von Aufträgen.

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Mehrfach porträtierte er Hans Böckler (Leiter des Deutschen Gewerkschaftsbundes, DGB). Kühn erarbeitete für den DGB die Plastik „Baum der Schmerzen“, die als Zeichen der Wiedergutmachung dem Staat Israel geschenkt wurde und seit 1970 neben der Universität Haifa steht. Kühn starb 1976 in Mülheim.

Anfang der 1990er Jahre wurde den Bronze-Fischen in der City das Wasser abgegraben, der Platz sollte bebaut werden. Nach dem Scheitern dieses Projektes blieben sie im hinteren Teil des Styrumer Schlossparks, schmückten den Weg zum Aquarius. Dort fehlen sie jetzt, von der Bodenplatte abgesägt. Wiebels: „Dieser Diebstahl macht uns traurig. Wir hoffen, aufmerksame Metallhändler oder Bürger können uns helfen, die Skalare zu finden.“ Hinweise an die Polizei: 0201 8290.