Mülheim. Im WAZ-Lesercafé äußerten Mülheimer Bürger jetzt den Wunsch, dass Fakten zur Zukunft der VHS auf den Tisch kommen, so eine Auflistung der Schäden und Kosten am Standort in der Müga. Auch die Platzgestaltung am Hafen von Ruhrbania war Thema...
Der Standort der VHS an der Müga hat aus Sicht der Bürger eine hohe Bedeutung: Er liege zentral, sei gut erreichbar und biete für alle Seiten gute Lehr- und Lernbedingungen. Die VHS war Thema beim jüngsten WAZ-Lesercafé im Café Vienna – in der VHS. Für eine mögliche Aufgabe des Standortes zeigte man wenig Verständnis. „Ich hätte gerne eine Auflistung der Mängel, die saniert werden müssen – mit Kosten“, wünscht sich Klaus Tebbe. Hier fehle es an Transparenz, wenn pauschal von elf oder 16 Millionen Aufwand die Rede sei.
Eine Summe zwischen elf und 16 Millionen müssten in den nächsten Jahren an dem Standort aufgewendet werden, um in dem Gebäude die rechtlichen Auflagen zu erfüllen, Schäden zu beseitigen und es zu modernisieren. „Sind die 16 Millionen etwa eine politisch gewollte Zahl?“, fragen sich Bürger. Dahinter steckt die Befürchtung, die Stadt wolle wegen der hohen Kosten das Gebäude aufgeben.
Idee für Unterkunft in neuer Hochschule stößt auf Interesse
Bildungsdezernent Ulrich Ernst hatte am Wochenende noch einmal betont, dass die Stadt eine Gesamtbetrachtung aller zu sanierenden Bauten vornehmen und dann entscheiden müsse, wann was in welchem Umfang saniert werden könne. Fest steht auch: Die Stadt nimmt die Weiterbildung sehr ernst, will die Qualität nicht nur halten, sondern auch verbessern – und will die VHS in der Stadtmitte haben.
Einmal im Monat Treffen in den Stadtteilen
Einmal im Monat führt die WAZ ein Lesercafé durch. Diese finden abwechselnd in den verschiedenen Stadtteilen statt.
Bei den Gesprächen mit den Bürgern geht es in der Regel um aktuelle Stadtthemen. Die Meinung der Bürger ist gefragt. Die Lokalredaktion sammelt auch Anregungen für Themen. Wünsche für das nächste Lesercafé? Ihr Vorschlag bitte an: redaktion.muelheim@waz.de
Auf Interesse stößt bei den Bürgern der Vorschlag, die VHS in die neue Hochschule an der Duisburger Straße zu integrieren. „Wenn das möglich und zu finanzieren wäre, könnte das eine gute Sache sein“, meint Tebbe. Auch Rosemarie Kamann, eine regelmäßige Nutzerin der VHS-Angebote, kann wegen der Lage und guten Verkehrsanbindung – Bahn vor der Tür – dem Gedanken viel abgewinnen. „Ich glaube nicht, dass es eine gute Lösung wäre, viele Veranstaltungen in die Stadtteile zu verlegen“, warnt sie und verweist auf die Verkehrsverbindungen gerade in den Abendstunden: „Vieles ist nicht gut erreichbar, und an manchen Orten kommen Sie abends nur schwer wieder weg“, sagt sie und führt als Beispiel die Freilichtbühne an.
Platz am Hafen: „Zu trist, zu kahl“
Es ging beim Lesercafé auch um die Innenstadt. Kritik gibt es an der Platzgestaltung am neuen Hafen. „Zu trist, zu kahl“, ist die allgemeine Meinung. Willi Steeger schlägt etwa vor, den Nele-Brunnen dort hinzusetzen und nicht, wie geplant, am Südbad. „Ich finde, es müsste auch mehr Sitzgelegenheiten im Bereich der neuen Uferpromenade geben“, sagt er.
Um die Innenstadt zu beleben, gab es die Empfehlung, verstärkt in andere Städte zu schauen, von denen zu lernen: Unter anderem wurden Moers und Kleve genannt. Sorgen machen sich manche um die Nahversorgung, nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in manchen Stadtvierteln – doch das ist Thema bei einem nächsten WAZ-Lesercafè.