Mülheim. . Weil sie nicht weit laufen wollte, parkte Hella Duddeck auf dem Pflaster an der Ruhrstraße – und damit auf dem Gehweg. Dafür gab's ein Knöllchen. Doch die Mülheimerin ist überzeugt, dass sie an dieser Stelle niemanden behindert hat und fragt: Warum ist dort so viel potenzielle Parkfläche ungenutzt?
Weil es in Strömen regnete, wollte Hella Duddeck möglichst nah am Hafenbecken parken, wo sie verabredet war. Als sie später zu ihrem Auto zurückkam, klemmte unter dem Scheibenwischer ein Knöllchen: 20 Euro wegen Parkens auf dem Gehweg. Warum sie genau dort ihren Wagen nicht abstellen darf, kann sie nicht nachvollziehen. Doch für sie ist das Knöllchen grundsätzlich ein Symptom eines größeren Problems: „Wenn man doch den Hafen auch in der herbstlichen Zeit beleben möchte mit Leuten, die nicht weit laufen wollen, muss man die Fläche besser nutzen.“
Parkautomat war defekt
Jene Fläche liegt an der Ruhrstraße am Kaufhof-Parkhaus. Dort sind zwei Stücke nicht gepflastert. Diese Streifen sind als Parkflächen ausgewiesen. Hella Duddeck stellte ihr Auto direkt daneben ab, auf dem gepflasterten Stück. „Ich habe mir nichts dabei gedacht“, berichtet sie. „Da war ein Schild ,Parkschein einlösen’, aber weil der Automat defekt war, habe ich die Parkscheibe eingelegt.“ Dass sie dafür nun ein Knöllchen bekommen hat und 20 Euro bezahlen soll, verärgert sie sehr: „Ich habe nie gelernt, dass man auf einer asphaltierten Fläche nicht parken darf. In Saarn sind alle Parkplätze asphaltiert.“ Die fehlenden Parkmöglichkeiten, glaubt sie, könnten dem Hafen, der ja ein Anziehungspunkt sein solle, schaden. Und für sie gibt es keinen Grund, warum dort nicht noch mehr Stellfläche ausgewiesen wird: „Da ist Platz ohne Ende.“
Stadt verweist auf Straßenverkehrsordnung
Stadtsprecher Volker Wiebels verweist hingegen auf die Straßenverkehrsordnung: „Es gibt dort gekennzeichnete Parkflächen, und das Parken außerhalb davon ist nicht erlaubt – auch nicht mit gültigem Parkschein.“ Die Situation auf der Rückseite des Kaufhofs gebe derzeit nicht mehr Parkraum her. Für die Zukunft will er mögliche Veränderungen aber nicht ganz ausschließen: „Sollten zusätzliche Stellplätze an dieser Stelle nötig werden, werden wir reagieren.“