Mülheim. . Eine Woche nach der E-Mail-Affäre des Baudezernenten präsentieren die Stadt Mülheim und ihre Partner die detaillierten Pläne für ihre Bewerbungen um die Ansiedlung der Sparkassen-Akademie: das VHS-Grundstück und das erweiterte Baufeld 4 von Ruhrbania.
Ohne den eigenen Bau- und Planungsdezernenten, dafür aber mit einer satten Portion Selbstbewusstsein haben die Stadt sowie die mit ihr kooperierenden Investoren und Architekten am Dienstag ihre zwei Bewerbungen um die Ansiedlung der Sparkassen-Akademie NRW im Detail vorgestellt. „Wir bieten das Beste an, was die Stadt hat“, sagte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld zum VHS-Grundstück und zum erweiterten Baufeld 4 von Ruhrbania.
Als Sprecher des Investorenduos aus Mülheimer Wohnungsbau und Imoba (Schafstall Gruppe) pries zunächst Theo Höckesfeld, geschäftsführender Gesellschafter der Imoba, Vorzüge der Bewerbungen auf städtischem Grund an. MWB und Imoba würden den Akademie-Bau, sollte er möglich werden, auf jeden Fall nicht weiterveräußern. Als örtlicher Eigentümer wolle man verlässlicher Ansprechpartner bleiben, auch für eine spätere Gebäudeunterhaltung. Die beteiligten Architektenbüros stellten schließlich Details ihrer Planungen für die einzelnen Standorte vor:
Erhöhte Terassenlandschaft geplant
Ruhrbania-Planer Matthias Pfeifer steht dabei für eine „Akademie am Fluss“, die Platz finden könnte südlich der Konrad-Adenauer-Brücke. Entworfen hat sein Büro RKW einen zur Ruhr ausgerichteten, terrassenförmig angelegten fünfgeschossigen Akademie-Bau mit Tiefgarage (Baukosten: 28, 5 Millionen Euro), der die Ruhrbania-Bebauung an der Promenade seiner Sicht nach hervorragend abschließen würde. Auch vor dem Gebäude will Pfeifer eine zur Promenade hin erhöhte Terrassenlandschaft anlegen. Für eine von der Akademie gewünschte Erweiterungsmöglichkeit wäre noch Platz an der Friedrich-Ebert-Straße. Eine optionale Investition in ein Hotel bieten Stadt und Partner am aktuellen Standort des Gesundheitshauses an, das dem Vernehmen nach allerdings noch mit einem Wert von 5 Millionen Euro in den Büchern steht.
Eine Spaltung quer durchs Technische Rathaus
„Wir haben zwei Standorte von exzellenter Qualität in den Wettbewerb eingebracht“, sagte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld, ohne allerdings nur ein Wort zu der dritten Mülheimer Bewerbung auf dem Kaufhof-Grundstück zu verlieren.
Baudezernent Peter Vermeulen hatte Ende Juli für Verärgerung in Politik und Verwaltung gesorgt, als er sich festgelegt hatte, die Bewerbung für das Kaufhof-Areal sei zu favorisieren.
Vermeulens Referent im Technischen Rathaus, Klaus Beisiegel, ist derweil Projektleiter für die städtischen Bewerbungen. Er sagt: „Wir haben genau das, was die Akademie sucht.“
Verantwortlich für die Architektur-Skizze auf dem VHS-Gelände zeichnet die Mülheimer Hütténes GmbH. Sie plant, nach Abriss des VHS-Gebäudes, mit einem Campus für die Akademie (Kosten: 37 Millionen Euro). Drei miteinander verbundene Gebäude mit gläserner Fassade denkt Architekt Marcel Adamczak: Ein fünfgeschossiges Hauptgebäude soll in den oberen Etagen die Seminarräume beherbergen. Unten sollen sich um einen zum Schloss ausgerichteten Atriumhof Foyer und Mensa gruppieren. Ein kleineres vierstöckiges Gebäude soll für die Verwaltung sein, überdies ist ein Caféhaus geplant. Zwecks Erweiterung wäre Platz für ein viertes Gebäude. Eine Tiefgarage soll 150 Stellplätze bieten. Auch hier gilt: Wenn die Akademie will, stünde auch ein Areal für einen Hotel-Neubau in Aussicht – und zwar im hinteren Bereich des Stadthallen-Parkplatzes.
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