Mülheim. . Das Landesministerium will Kinder- und Jugendsport durch sportmotorische Tests fördern. Martina Ellerwald, die Leiterin des Mülheimer Sportservice, MSS: Das Programm passt zu dem, was wir schon lange machen, nämlich „Kinder so früh wie möglich an Sport und Bewegung heranzuführen“.

Mülheim ist eine von 33 ausgewählten Projektkommunen für das vom nordrhein-westfälischen Sportministerium und dem Landessportbund auf den Weg gebrachte Förderprojekt „Komm-Sport“, gab das Ministerium jetzt bekannt.

Im Laufe des kommenden Schuljahres werde es beginnen, und hier in Mülheim die Bewegungs- und Sportförderung der Grundschüler betreffen, erklärt Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice, MSS. „Wir haben uns im März beworben, weil das Projekt in unser Konzept passt, Kinder so früh wie möglich an Sport und Bewegung heranzuführen“, so Ellerwald. Man wolle so viel Bewegung in den Lebensalltag integrieren wie möglich. Sie ist sicher, dass Mülheim aus diesem Grund, und dank der engen Verzahnung des MSS mit dem Mülheimer Sportbund MSB, den Zuschlag erhalten habe.

Kita-Projekt "Prima Leben"

Im Mittelpunkt des Projektes stehe die individuelle und ganzheitliche Ermittlung der motorischen Fähigkeiten der Grundschüler – und, in einem zweiten Schritt, die Empfehlung passender Bewegungsangebote. „In Mülheim machen wir ja bereits einiges“, so Martina Ellerwald. Im Kita-Bereich gebe es das Projekt „Prima Leben“ zur Ernährung, Bewegung und Entspannung.

Entwickelt am Karlsruher Forschungszentrum

Der Motorische Test für NRW wurde am Forschungszentrum für den Schulsport (FoSS) an der Universität Karlsruhe entwickelt.

Der Test besteht aus acht Einzelaufgaben. Sie erfassen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit sowie die Konstitution. Die Aufgaben sind in der Praxis vielfach bewährt und einfach umsetzbar.

Erstklässler erhielten zur Schuleingangsuntersuchung einen Sportgutschein für eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft im Sportverein. Das Programm „Mädchen mittendrin“ fördere vor allem Mädchen über das Fußballspielen. Das Programm „gKgK“ – also: gesunde Kinder in gesunden Kommunen – unterstütze ebenfalls Ernährung und Bewegungskonzepte für Kinder.

Ziel von Komm-Sport sei nun der flächendeckende Ausbau sportmotorischer Tests für Grundschulkinder. Das mache Mülheim bereits an drei Grundschulen. Man hoffe, die Tests ab Herbst um erst einmal zehn Grundschulen, dann auch nach und nach auf alle Grundschulen aufstocken zu können. Die Auswertungen dieser Tests übernehme das Ministerium.

Kommunen besitzen ganz viel Autonomie

Nach Informationen des Sportministeriums werde es zwei Projektstufen geben. In der zweiten Klasse gebe es den Auftakt mit der ersten Untersuchung und Auswertung. Je nach Neigung und Fähigkeiten würden den Schülern und Eltern Vorschläge für (Vereins-) Sportangebote unterbreitet. In der vierten Klasse solle es dann eine Überprüfung geben, ob und mit welchem Erfolg das Angebot genutzt worden sei, so Lars Rehling vom Landesministerium. Den Kommunen stelle man Broschüren, Leitfäden und Bewertungen zur Verfügung und man veranstalte Workshops. Die Kommunen besäßen bei Komm-Sport aber ganz viel Autonomie, versichert Rehling, das Projekt nach ihren Vorstellungen umzusetzen.