Mülheim. . Der Deutsch-Holländische Stoffmarkt ist besonders bei den Frauen beliebt. Das diesjährige Treffen auf dem Rathausmarkt war wieder sehr gut besucht. Buntes Patchwork liegt im Trend. Rund 80 Stände boten ein vielfältiges Sortiment an.
Wäre es der wöchentliche Obst- und Gemüsemarkt auf dem Rathausplatz, hätte sich ein Traum vieler Mülheimer erfüllt. Am Samstagvormittag stehen die Kunden – eigentlich sind es nahezu ausschließlich Kundinnen – in Dreierreihen vor den gut bestückten, rund 80 Stoff,- Schmuck- und Kurzwarenständen des Deutsch-Holländischen Stoffmarktes.
Der Marktplatz ist voller Leben, Frauen unterhalten sich angeregt über Schnittmuster und passende Farben, schuckeln ihre Kinderwagen, prüfen sachkundig die Waren. Die meisten Besucherinnen scheinen jedoch alleine oder mit Freundinnen unterwegs zu sein. Gesa Delija ist fündig geworden. Sie hat einige bunte Stoffe gekauft. „Meine Tochter hat ihr Lieblingskissen zu Hause gelassen. Jetzt habe ich endlich die Gelegenheit, das uralte Stück zu reparieren“, freut sie sich, und erzählt begeistert, dass auch ihr Mann einige Borten gekauft hat, mit denen er in der Küche die Regale verzieren möchte.
Ratschläge und Tipps gratis
Es gibt feine Kleiderstoffe, schwere Polsterstoffe, englische Stoffe mit Bulldoggen, Hirschen oder gar dem Londoner Stadtplan bedruckt. Auch Leder und spitzenverzierte Leinenstoffe liegen bereit. Am Kurzwarenstand suchen die Frauen passendes Nähgarn, Nadeln, Reißverschlüsse oder andere Utensilien, warten geduldig darauf, bedient zu werden. Ein belagerter Stand hat sich auf Zierborten und Bänder jeder Art spezialisiert. Die Kundinnen dürfen die gewünschten Längen selbst abschneiden. Auch Schmuckstände fehlen nicht.
Cornelia Bornkamp sucht bei den Design-Stoffen nach etwas Edlem für neue Sofakissen. Die Mülheimerin ist schon immer eine leidenschaftliche Hobbyschneiderin gewesen, hat früher fast alle Kleidung selber genäht. Jetzt habe sie wenig Zeit zum Nähen, kaufe ganz gezielt, was sie auch verbrauchen könne. „Ich kenne mich mit Stoffqualitäten aus. Hier kann man wirklich gute Stoffe für wenig Geld kaufen.“ Es lohne sich auch wegen der großen Auswahl. Ratschläge und Tipps geben die versierten Händler und Händlerinnen ihren Kunden gerne kostenlos dazu.
Vorwiegend Frauen
An Eva Hofsteddes Stand namens „Villa Rosenrot“ drängeln sich vorwiegend junge Frauen. Kinderkleidchen und lustige Taschen ihres Labels wehen im Sommerwind, bunt-bedruckte Baumwoll- und Viskosestoffe liegen griffbereit in Holzkästchen.
Das sei fertig zugeschnittener Stoff für Patchwork-Arbeiten, Taschen, Decken oder Kissen, erklärt die kreative Geschäftsfrau, die mehr als elf Monte im Jahr zwei bis drei Märkte pro Wochenende macht. Tochter, Schwiegersohn und Sohn sind mit von der Partie, ihr „Ehemann hat heute mal frei“, lacht die Händlerin. Nähen sei bei den jungen Generation seit einigen Jahren wieder absolut in, selbst für Kinder gebe es mittlerweile schon Nähkurse.
Rund 80 Stände boten ein vielfältiges Sortiment
In sommerlicher Atmosphäre durften Hobbyschneiderinnen und selbstnähende Herren auch in diesem Jahr beim Deutsch-Holländischen Stoffmarkt stöbern. Rund 80 Stände mit unterschiedlichen Stoffen, Dekomaterialen und Modeaccessoires sorgten am Samstag auf dem Rathausmarkt für reichlich Gewühl.
Der Deutsch-Holländische Stoffmarkt ist ein beliebter Treffpunkt für nähbegeisterte Köpfe aus der gesamten Region. Zumal es dort alles gibt, was das Schneiderherz begehrt: Garne, Knöpfe und Reißverschlüsse genauso wie Mode- oder Dekostoffe. Zahlreiche Stoffspezialitäten aus dem Bereich Patchwork sowie Schnittmuster und Applikationen vervollständigten die riesige Auswahl. Passend zur Jahreszeit boten die Händler vor allem leichte Materialien an. Und auch wer seine Wohnung einmal komplett neu „einkleiden“ wollte, war auf dem Stoffmarkt genau richtig.
Abgesehen von Wohntextilien gab’s auf dem Rathausmarkt ein vielfältiges Sortiment: ob für ein Abendkleid, ein Karnevalskostüm oder einen Strampler.