Mülheim. Das Elektro-Auto in der Nähe des Mülheimer Forums dürfte Passanten schon mehrfach aufgefallen sein. Insgesamt stehen drei dieser Wagen in der Stadt zur Verfügung. Etwa zehn Mal im Monat werden sie ausgeliehen. Wir haben den Test gemacht: Wie mietet man das Auto und wie fährt es sich?

Der kleine Elektro-Wagen an der Kaiserstraße direkt gegenüber am Forum dürfte vielen Passanten schon einmal aufgefallen sein. Ein dickes Kabel führt von einer Säule direkt in den Wagen, wo sich sonst der Tankdeckel befindet.

Doch wie miete ich den Wagen und wie bekomme ich ihn eigentlich? Das fragt mich auch Giesela Esch (64) aus Speldorf, die mich anspricht, als ich den Smart inspiziere. „Wenn ich einkaufen gehe, wäre ein Auto schon manchmal praktisch“, erzählt die Rentnerin, die kein eigenes Auto besitzt.

Umweltschonendes Elektro-Auto bietet sich an

Jeden Tag sehe ich, wie er an der Steckdose hängt und dort auflädt. Was mache ich, wenn mein Auto einmal versagt und ich zeitnah zu einem Termin aufs Land kommen muss? Da bietet sich ein schnell mietbares, umweltschonendes Elektro-Auto doch an. Diese Fragen stellte ich mir eine ganze Weile, jeden Morgen auf dem Weg in die Redaktion.

Doch gleichzeitig fragte ich mich auch, was ich denn beachten müsse, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass der Wagen bedienbar wie jedes andere Auto ist - zumal mir ein Schlüssel dazu fehlte. Wo sollte ich diesen denn her bekommen?

Das Elektro-Auto fährt anders

Vor Fahrtantritt sollte der Wagen auf Schäden geprüft werden: Sichtbare Schäden sollte der Mieter dem Vermieter vorher melden, damit er nicht für den Schaden verantwortlich gemacht wird.

Erkundigen Sie sich, wie das Elektro-Auto mit Automatik gestartet wird! Es gibt Wagen mit einer elektrischen Handbremse und einige benötigen keinen Schlüssel zum Starten.

Die Zeit läuft los, wenn man den Wagen startet. Jede angebrochene Stunde wird berechnet. Eine Anmeldung ist über das Internet möglich.

Solange das Kabel noch angeschlossen ist, fährt der Wagen nicht los. Das Kabel muss im Wagen verstaut werden, da es bis zu 800 Euro kostet.

In Mülheim gibt es drei Elektroautos zum Mieten: am Hauptbahnhof, an der Kaiserstraße und am Forum in der Tiefgarage.

Bei meiner Inspektion des Wagens sah ich eine aufgedruckte Internetseite. Auf dieser Seite befindet sich ein Anmeldeformular. Einmalig zahlt man zwischen 20 und 40 Euro. Bei den 40 Euro hat man schon ein Startguthaben von 20 Euro. Eine Stunde Elektro-Autofahren kostet 4,90 Euro. Der Kunde meldet sich mit gültigem Führerschein im Internet an und druckt seinen Antrag aus. Dann prüft die MVG, ob der Kunde eine Zulassung erhält, die er sich samt Chipkarte im Servicecenter abholen kann. Wenn alles gut geht, kann man innerhalb von zwei Stunden die Zulassung bekommen und das Auto direkt mieten.

Über Smartphone-App Auto stundenweise buchen

Das Kabel an der Ladestation ist mit einem Schlüssel gesichert. Dieser befindet sich im Handschuhfach des Autos, an das man mit der Chipkarte kommt. Über eine Smartphone-App kann man das Auto stundenweise buchen und schauen wo es verfügbar ist.

Der Wagen fährt sich sehr gut. Bei meiner Probefahrt habe ich den Motor überhaupt nicht gehört, typisch Elektro-Auto. Es stellte sich schnell ein sehr gutes Fahrgefühl ein, auch wenn ich mich kurz an die Automatik gewöhnen musste. Mein linker Fuß war also arbeitslos. Ein toller Ersatz zu Bus und Bahn, nur, dass dieser Wagen viel umweltschonender ist und nicht die Luft verpestet.