Auf den Straßen im Ruhrgebiet herrscht immer Hochbetrieb. Täglich rollen gigantische Blechlawinen durch die Städte und vermitteln den Eindruck, dass grenzenlose Mobilität ohne ein eigenes Auto nicht mehr möglich sein kann.
Mit dem Ruhrauto-e, das am Samstag, 21. September, präsentiert wird, ist Mülheim um ein weiteres Mobilitätsangebot als Alternative zum Verbrennungsmotor reicher. Sicherlich wird es die Straßen ebenso verstopfen, wie seine qualmenden Kollegen, dafür aber auf eine wesentlich umweltfreundlichere Art.
Doch Mülheim hat noch eine Vielzahl anderer Fortbewegungsmöglichkeiten zu bieten, abseits der klassischen Alternativen der öffentlichen Verkehrsmittel. Leihangebote sind willkommen und zudem kostengünstig.
Das Leihen eines Fahrrades ist eine Facette dessen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich die Dienste des Drahtesels nur für 30 Minuten oder auch für mehrere Tage sichern will. „In Mülheim gibt es 31 Stationen und heute rund 170 verfügbare Räder“, erläutert Mareike Rauchhaus von Metropolradruhr. Bis einschließlich August verzeichneten die Fahrradverleiher 3032 Verleihvorgänge in Mülheim. Jedes Rad wurde somit in diesem Jahr bereits 18 Mal verliehen und war damit alle zwei Wochen einmal in Benutzung. Eine deutliche Steigerung – konnten im kompletten letzten Jahr nur 2600 Verleihungen verzeichnet werden.
Ein ähnliches Angebot hat Revierrad. „Zwar haben wir nicht so viele Stationen, dafür aber ein größeres Sortiment inklusive Zubehör“, sagt Werkstattleiter Carsten Voss vom Mülheimer Ableger am Hauptbahnhof.
Auch passive individuelle Mobilität kann Mülheim vorweisen: Wer nicht mobil ist, kann die Dienste von „Shop & Go“ in Anspruch nehmen. Nach der Registrierung genügt ein einfacher Anruf und eingekaufte Ware wird bequem nach Hause gebracht. „Wir besprechen auch telefonisch Einkaufslisten und kaufen dann für unsere Kunden ein“, erklärt Robert Schard von Shop & Go. Es gebe auch Stammkunden, die alle drei Tage bestellen. „Am häufigsten werden Lebensmittel und Medikamente bestellt“, sagt Schard und fügt hinzu: „Die meisten Kunden sind ältere oder kranke Menschen.“
Mit dem Car-Sharing hat Ruhrauto-e eine Monopolstellung inne, denn das von der Pia Stiftung betriebene „Public Car“ ist am 31. August ausgelaufen. „Momentan haben wir geschlossen. Die Stadt plant diesbezüglich um und wir hätten sie gerne mit drin, für den Fall, dass wir neu starten“, so Frank Schellberg vom Pia Vorstand.