Mülheim. . Das Car-Sharing-Projekt “Ruhrauto-e“ ist jetzt auch im Mülheim verfügbar. Damit sind die Nachbarstädte Duisburg bis Essen mit Mietfahrzeugen und -Stationen versorgt. In insgesamt sieben Ruhrgebietsstädten sind nun Elektroautos mietbar. Die Initiatoren sagen, das Projekt läuft gut an.

Car-Sharing – das Auto teilen. Für den Verkehrsforscher Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen liegt darin, gerade in Ballungszentren, die Zukunft. Erst recht dann, wenn das Auto auch noch elektrisch betrieben wird, wie beim Projekt Ruhrauto-e, das beides verbindet und inzwischen viele Partner in der Wirtschaft gefunden hat. Auch bei den Kommunen: Drei neue Ruhrauto -e-Stationen werden jetzt in Mülheim in Betrieb genommen.

„Individuelle Mobilität mit dem eigenen Auto wird laufend teurer und daher wird Car-Sharing immer attraktiver“, sagte OB Dagmar Mühlenfeld. „Nutzen, nicht besitzen“ – lautet denn auch das Motto. Die Kosten könnten in der Tat drastisch gesenkt werden, wenn Autos immer nur dann bezahlt werden müssen, wenn sie auch aktiv gefahren werden, sagt Timm Kannstätter, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Projekt. So kostet etwa ein kleiner Renault in der Stunde 1,95 Euro plus fünf Cent je Kilometer. Tagespreise gibt es ab 24 Euro.

In sieben Ruhrgebietsstädten kann das E-Auto gemietet werden

Ab kommenden Montag werden zunächst drei Autos verfügbar sein. „Es ist ein Start“, sagt Kannstätter und meint, mit der Nachfrage werde auch das Angebot steigen. Die Ausleihstationen in Mülheim werden in Saarn an der Düsseldorfer Straße, an der Althofstraße/Dickswall und am Technischen Rathaus sein, wo sich auch die Aufladestationen befinden. Damit wird Ruhrauto-e in sieben Ruhrgebietsstädten zu mieten sein, an 25 Stationen. Projektinitiator Dudenhöffer ist überzeugt: „Wir sind auf dem richtigen Weg und gestalten die Zukunft der urbanen Mobilität im Ruhrgebiet aktiv mit.“

Rund 650 Personen haben bislang die 40 Elektroautos genutzt und damit mehr als 57.000 Kilometer zurückgelegt. Damit, so Dudenhöffer, seien die Erwartungen mehr als erfüllt. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr mit 1,15 Mio. Euro gefördert.

„Der Markt der Mobilität ist stark in Bewegung"

Gebucht werden kann das Ruhrauto-e ab sofort online unter der gleichnamigen Webseite oder über die MVG ab dem 7. Oktober. „Der Markt der Mobilität ist stark in Bewegung. Da wollen wir bei Neuerungen dabei sein“, sagt Olaf Frei, Sprecher der MVG. Er sieht darin keine Konkurrenz zu Bus und Bahn, sondern eine Ergänzung. Die MVG-Monats- oder Jahreskarte soll künftig für das Ruhrauto auch als „Schlüssel“ dienen.

Und: MVG-Kunden sollen beim Ruhrauto einen Mehrwert haben. Frei: „Bei Ruhrauto-e sparen MVG-Kunden 50% der Anmeldegebühr und die noch zu zahlenden 20 Euro werden als Fahrtguthaben gutgeschrieben.“ Der Zugriff auf die Autos erfolge nach Freischaltung mit dem Abo-Ticket.