Mülheim. Als der Busfahrer der Linie 151 von Mülheim nach Essen an der Haltestelle Scharpenberg den Motor abstellte und verkündete, er werde jetzt die ihm vorgeschrieben Pause von 30 Minuten nehmen, wunderte sich Bernd Linden doch sehr. Und fuhr mit dem Taxi weiter - auf eigene Kosten.
Von einem äußerst ungewöhnlichen und unschönen Vorfall mit einem Busfahrer der Linie 151 hat der Düsseldorfer Bernd Linden der WAZ berichtet: Der Fahrer habe am Freitagabend auf seiner Route Richtung Kettwig an der Haltestelle Scharpenberg einfach den Motor ausgeschaltet und erklärt, er müsse nun seine vorschriftsmäßige Pause von 30 Minuten einlegen. „Mich würde interessieren, ob so etwas in Mülheim üblicherweise vorkommt“, schrieb der 62-Jährige in seiner E-Mail – „in Düsseldorf jedenfalls würde dies bald in der Zeitung stehen.“
Das beschriebene Verhalten war „sicherlich kein Normalfall“
Das tut es auch in Mülheim. Zumal die Story interessant weitergeht: Der Fahrer habe ungeduldigen Fahrgästen nämlich kurzerhand ein Taxi gerufen – „auf deren Kosten“. Und auch Linden und seine drei Begleiterinnen entschieden sich zur Weiterfahrt per Taxi: „Wir waren auf dem Weg zu einer Hochzeitsfeier nahe der Mendener Brücke. Und so sind wir dort rechtzeitig noch angekommen.“ Die Fahrt aber schlug mit acht Euro zu Buche – zusätzlich zur Fahrkarte.
Laut Sylvia Neumann, Sprecherin der MVG, war das beschriebene Verhalten „sicherlich kein Normalfall“. Doch wisse man noch nicht, was genau sich zugetragen habe. Nur so viel: „Fahrer und Bus gehörten zu einem Fremdunternehmen, waren aber im MVG-Auftrag unterwegs.“ Heute wolle man nun klären, ob und warum es zu einer „Lenkzeitüberschreitung“ des Fahrers gekommen ist. Dann nämlich hätte dieser sich zumindest dem Gesetze nach richtig verhalten: Das schreibt nach viereinhalb Stunden eine Pause vor.