Mülheim. Eine Anwohnerin klagt nach Kanalbauarbeiten an der Heißener Straße über Ratten im Garten und engagierte bereits einen Schädlingsbekämpfer. Das Problem mit den Nagern ist bekannt: Auch der Mülheimer Energieversorger Medl lässt regelmäßig Köder im gesamten Stadtgebiet auslegen.

Über acht Monate lang wurde an der Heißener Straße in Eppinghofen gebaut. Die Straßendecke wurde aufgerissen, Kanalrohre erneuert und andere Arbeiten ausgeführt. „Der Dreck, die Verkehrsprobleme und der Lärm – das nimmt man alles hin, muss ja gemacht werden“, sagt eine Anwohnerin, die lieber anonym bleiben möchte. Ein Folgeproblem möchten sie aber nicht hinnehmen: den Rattenbefall ihrer Gärten.

„Durch die Bauarbeiten sind die Kanalratten wohl heimatlos geworden und haben sich ein neues Zuhause in den angrenzenden Gärten und Kellern gesucht.“ Auch von Nachbarn habe sie gehört, dass sie Nager auf ihren Grundstücken gesehen haben. „Unseren Mietern haben die Ratten sogar Fische aus dem Teich geklaut und gefressen.“ In der Tat schwimmt in dem Teich nur noch einer von ursprünglich zehn Kois. Nicht nur ekelig, sondern auch unhygienisch und gefährlich findet das die Anwohnerin, vor allem, wenn die Nachbarskinder in dem Garten spielen wollen. Einen Schädlingsbekämpfer habe sie nun engagiert, dieser hat Köder im Garten platziert. „Der Kammerjäger hatte uns bestätigt, dass es in der Nachbarschaft vermehrt Klagen über Ratten gegeben hat.“

Kosten bleiben an Grundstücksbesitzern hängen

Passiert es häufiger, dass Ratten bei Kanalbauarbeiten fliehen? „Nein“, sagt Hans-Gerd Bachmann, Geschäftsführer der Medl, die an der Heißener Straße solche Arbeiten durchführte. „Wir reagieren darauf, wenn es besondere Anlässe gibt.“ In diesem Fall müssten sich die Eigentümer selbst um die Bekämpfung kümmern, da der Befall Privatgrundstücke betrifft. Um die Rattenplage aber einzudämmen, startet das Unternehmen einmal im Jahr eine groß angelegte Aktion, bei der im gesamten Stadtgebiet Rattengift in den Kanälen ausgelegt wird. „Diese Aktion beginnt in den nächsten Wochen, damit wird eine Fachfirma beauftragt.“ Der Stadt ist natürlich daran gelegen, das Rattenaufkommen so gering wie möglich zu halten. Rattenbefall kann daher online gemeldet werden: www.muelheim-ruhr.de.

Die WAZ-Leserin hofft nun, das Rattenproblem schnell in den Griff zu bekommen. „Schließlich tragen wir für den Folgeschaden der Bauarbeiten am Ende die Kosten.“