Mülheim. Silvia Walkenbach erstellt Kunst aus alten und neuen Materialien für den Garten. Ein Objekt schaffte es sogar bis nach Chelsea zur Flower Show, die auch die Queen besucht. Ihren Liebling Rheingeist Heino verkauft sie nicht, weil er ihr Maskottchen ist.
Im Atelier von Silvia Walkenbach an der Gewerbeallee 10 im Hafen findet man Schwemmholz, buntes Glas und viel Metall. Hier gestaltet die Künstlerin Gartenobjekte, die dem Aspekt der Nachhaltigkeit folgen. „Mir ist wichtig, das wir weg von der Wegwerfgesellschaft kommen. Man kann so viele Sachen wieder benutzen und aus alten Sachen neue herstellen“ sagt die Künstlerin, die sich seit fünf Jahren der Gartenkunst und Dekoration widmet.
Seit Juli 2013 arbeitet sie in ihrem Atelier in Mülheim, einem kleinen alten Wiegehäuschen im Gewerbegebiet. Hier schweißt sie Metall, schnitzt und sägt Holz und Glas für ihre Objekte, die einmal in Gärten für schöne Lichteffekte sorgen sollen.
Rotes, grünes, blaues und gelbes Glas steckt in alten Weidezaunplanken. Das Licht bricht sich im Glas, Sonnenstrahlen bringen es zum Funkeln. Die Stelen aus Schwemm- oder Lärchenholz fangen in jedem Garten das Licht ein wie bunte Kirchenfenster. Der Kontrast von altem Holz und dem fein geschliffenen Glas ergeben einen reizvollen Kontrast.
Gartenkunst in Zülpich und Chelsea
Doch nicht nur mit Glaskunstwerken begeistert die Designerin. Aus angeschwemmtem Holz vom Rhein in Duisburg-Ruhrort gestaltet sie ihre Rheingeister. Die Künstlerin betrachtet ein Stück Schwemmholz und sucht eine geeignete Stelle, an die sie ein blaues Glasauge einsetzen kann. „Ich nenne diese Objekte Rheingeister, weil sie mir genau dort begegnet sind, am Rhein. Mit wenigen Veränderungen wird aus einem angeschwemmten Stück Holz ein Hund, eine Eule oder ein Fabelwesen.“ Bei Hochwasser schwimmt das Holz den Rhein herunter Richtung Nordsee. Sobald das Hochwasser zurück geht, läuft die Künstlerin mit einem Bollerwagen los und sammelt am Ufer das Schwemmholz ein. Aus altem Material schafft sie etwas Neues. Jedes Stück Holz hat seine eigene Geschichte, ob ein Weidezaunpfahl, ein vom Sturm abgerissener Apfelbaumast oder Schiffsplanken. In jedem Stück Holz sieht die Künstlerin neues Leben.
Die Werke werden von verschiedenen Gartenbaumschulen angeboten, so auch bei Rumbaum in Mülheim. Auch auf der Landesgartenschau in Zülpich steht die Mülheimer Gartenkunst bis zum 12. Oktober. Ein Rheingeist schaffte es sogar bis nach Chelsea zur Flower Show, die auch die Queen besucht. Der Rheingeist steht an einem Stand des Niederländers Jaap Seeboer, der handgeschmiedete Gartengeräte präsentiert und sich in die Rheingeister verguckt hat.
Wiederverwertung alter Materialien
Die Künstlerin Silvia Walkenbach sagt: „Glas übt eine besondere Faszination aus. Das Spiel von Licht und Farben ist immer wieder beeindruckend. Alle Stelen und Objekte sind in Handarbeit hergestellt.“
Durch die Wiederverwertung alter Materialien bekommt jedes Stück eine individuelle Note und wird zum Unikat.
Weitere Informationen auf der Internetseite: www.silwadesign.de